Jeep auf den Spuren der Völkerwanderung - Rekordfahrt von Paris nach New York

Diskutiere Jeep auf den Spuren der Völkerwanderung - Rekordfahrt von Paris nach New York im Offroad-Touren, Reiseberichte und -Erfahrungen Forum im Bereich Aktivitäten; 16.02.2009: Neue Kurzmeldung vom Expeditionsteam Team erreicht nach sehr schwieriger, anstrengender Etappe Belibino / heftige Probleme unterwegs...

  1. #61 BlueGerbil, 18.02.2009
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    16.02.2009: Neue Kurzmeldung vom Expeditionsteam

    Team erreicht nach sehr schwieriger, anstrengender Etappe Belibino / heftige Probleme unterwegs / ein PNY-Jeep mit Trailer in Scheetreiben im Graben / Anhänger umgefallen / dennoch nichts Erhebliches zerstöhrt / keine Verletzungen / Team wohl auf / sehr freundliche, hilfsbereite Aufnahme von allen in Belibino / Bericht folgt

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  2. #62 BlueGerbil, 20.02.2009
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    19.02.2009: (1)

    Es war eine harte Etappe mit vielen Hindernissen bis Bilibino, aber im Endeffekt kamen wir durch.
    Das Team ist in Bilibino, die Fahrzeuge und Trailer auch.
    Ein Hammer was uns alles auf dem Weg ab Shishmaref ereilte. Wir hatten und haben keine Leistung am F1, schlugen uns mit festgefrorenen Bremsen in Tscherski rum, erhielten die Nachricht nicht nach Tschukotka einreisen zu dürfen, verloren ein komplettes Rad inklusive Bremsentrommel, etc. am Trailer2, hatten durch Eis blockierende Räder an beiden Trailern und das F1-Gespann rutschte in den Graben.

    Der Reihe nach:
    Als wir bei Eiseskälte vor Tscherski immer langsamer wurden und wir schließlich durch die Leistungsprobleme des F1 und den dadurch entstandenen Mehrverbrauch 5 km vor der Stadt auch noch eine Nachtankaktion durchführen mussten, war die Anspannung groß. Zum Bersten war sie bei mir als ich zum gleichen Zeitpunkt von Jürgen Graf die Nachricht erhielt, wir müssen in Tscherski stehen bleiben und dürfen nicht nach Tschukotka einreisen, da uns keine Sondergenehmigung erteilt worden ist. Ich bin bald geplatzt - was war nur passiert? Eiligst telefonierte ich mit Jürgen und erhielt die Info, dass von uns benötigte Versicherungspapiere nicht bei den Behörden eingetroffen waren, woraufhin diese korrekterweise die Genehmigung ablehnten. Und das rund 40 km vor der Territoriumsgrenze. Dass wir spät in dieser Nacht doch noch die Einfahrtserlaubnis erhielten, verdanken wir Personen, Behörden und Institutionen, die uns vertrauten. Vielen Dank an dieser Stelle an alle beteiligten Personen und Stellen (als wir am nächsten Abend laut GPS-Koordinaten die "Grenze zu Tschukotka" erreichten, zelebrierten wir den Übertritt natürlich in Ehren).

    Wir schafften es dann mit nur noch möglichen 1000 1/min des F1 in der Untersetzung bis in die Stadt Tscherski, wo wir von der Polizei schon erwartet wurden. Man hatte seit langem auf uns gewartet und war froh uns unversehrt zu empfangen. Nach der obligatorischen Kontrolle und nachdem wir die Expedition bei den Zuständigen gemeldet hatten brachte man uns mit unseren Wagen zu einer warmen Garage, wo das Team noch einige zeit kontrollierte und reparierte um dann erschöpft auf den Sitzen in der Garage einzuschlafen. Eigentlich nur geplant für rund 2 Stunden um danach gegen 4 Uhr morgens wieder Richtung Bilibino aufzubrechen. Aber geweckt haben uns dann die ersten Arbeiter um 10.00 Uhr.

    Wir hofften die Leistungsprobleme des F1 seien gefrorenes Wasser aus den Zusatztanks, was sich leider nicht bestätigte. Und so entschied ich mich, dass wir unsere langsame Fahrt ohne Leistung auf der nächsten - 380 km langen - Etappe Richtung Tschukotka fortsetzten. Just in dem Moment wo wir aus Tscherski abfahren wollten und die Trailer anhängten, stellten wir fest dass meine Bremsen am Trailer1 zugefroren waren. Also mussten wir mit russischen Brennerlampen* diese erst freibrennen. Nette Arbeit bei -50° C, welche uns auf dieser Etappe aber nochmals bevorstand. Nur wussten wir das zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht.

    Kurz hinter Tscherski, mitten auf der Kolymar trafen wir dann auf den verunglückten Truck. Dieser war nur 10 Tage zuvor in das Eis eingebrochen, obwohl er auf der Hauptspur fuhr. Wahnsinn. Zum Glück war ein zweiter Truck dabei, der die beiden nassen Fahrer aufnahm, die sich in letzter Sekunde aus dem Fahrerhaus befreien konnten. Sie wären sonst binnen Minuten erfroren.


    19.02.2009: Teil (2)

    Der Verlauf der Straße führte uns dann über viele Kilometer auf der Kolymar und einem Nebenarm weiter Richtung Nordosten. Die Temperaturen lagen bei über -50°C als wir irgendwann nachts während eines Pinkelstopps feststellten dass an Kaspars Trailer (T2) ein Rad samt Felge, Reifen, Bremstrommel und Distanzscheibe fehlte.

    Die Strecke war mittlerweile seit rund 100 km zu einer schmalen Spur geworden und schwierig zu befahren. Da das Rad irgendwo verloren gegangen sein konnte und wir in der Nacht keine Chance haben würden es zu finden, entschieden wir auf drei Rädern weiter zu fahren (wie wir dies auch auf der kommenden 380 km langen Strecke von Bilibino nach Pevek tun werden. Dort erwarten wir das benötigte Ersatzteil zu erhalten).

    Wir durften besser nicht stehen bleiben bei dieser Kälte, zu der nun auch noch Wind kam. Das wir dann doch noch 3 Stunden an diesem Platz verbrachten hatte damit zu tun, dass ich - als Kaspar losfahren wollte - sah, dass zwei Räder am T2 blockierten. Die Bremsen waren eingefroren. Um weiter fahren zu können und nicht Gefahr zu laufen, dass uns dies nochmals passiert (wahrscheinlich war dies auch die Ursache für den Verlust des Rades), entledigten wir uns kurzerhand der Bremsfunktion am T2 indem wir das Bremsgestänge auseinander schraubten und die Bremsbacken an den blockierten Rädern in einer heftigen Reparaturaktion (Stichwort Brennerlampen) auf der Winterstraße ausbauten (später in Bilibino haben wir dann sämtliche irgendwie zur Bremse gehöhrenden Teile an T1 und T2 ausgebaut).

    Im Verlauf der weiteren Fahrt, widmeten wir uns der weiteren Fehlersuche am F1. Mit dem Diagnosecomputer prüften wir sämtliche Paramater, führten Tests durch und verglichen die Daten der beiden Wagen im Fahrbetrieb. Ich saß gerade im F2 und wertete mit Kaspar Informationen aus, als über Funk das nächste Hindernis auf dem "steinigen" Weg nach Bilibino durchgegeben wurde: "Matthias, Schei***, ich hab mich total festgefahren". Im dichten Schneetreiben war das F1 Gespann nach links von der Straße abgekommen und in einen Graben gerutscht. Dabei war der Trailer umgekippt und lag auf der Seite. Nicht lange nachdenken hieß es und anpacken. Schnellstens mussten beide Fahrzeuge geborgen werden. Wir lösten zunächst den Trailer vom Wagen und stellten ihn mit winchen auf die Räder. Dann zogen wir ihn mit den Warn Winden und Umlenkrollen auf die Straße. F1 zu bergen war etwas schwieriger weil er tief im Schnee steckte und der Motor aufgrund der starken Schräglage ausging. Ihn mussten wir erst freischaufeln. Dann zogen wir auch dieses Fahrzeug mit Winde und Umlenkrolle aus dem Graben. Saubere Leistung der Winden, kann das Team nur sagen.

    Nach weiteren 20 km erreichten wir endlich Bilibino. Was uns hier erwartete überraschte uns aber nochmals.





    -------------------
    * Brennerlampen sind für alle Arktik-Trucker unersetzlich. Sie verbrennen mit einem einstellbaren Feuerstrahl Benzin - in unserem Fall auch Ethanol - welcher auf gefrorene Teile gehalten wird. So können z.B. die Ölwanne, das Getriebe, die Achsen, die Bremsen aufgetaut werden.
     
  3. #63 BlueGerbil, 23.02.2009
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    19.02.2009: Teil (3)

    Was uns in Bilibino erwarten würde wussten wir nicht. Wird es eine Unterkunft, evtl. sogar ein kleines Hotel, eine Garage geben? Wie werden die Behörden reagieren wenn wir ankommen? Was können wir hier alles erledigen?

    Wir fuhren langsam auf die Stadt zu. Sie liegt an einem windgeschützten Platz rundum umgeben von hohen Bergen. Als wir nach einem verschneiten Pass in die Hauptstraße einbogen, wurden wir als allererstes von der Verkehrspolizei kontrolliert. Die Beamten waren sehr freundlich und gaben uns noch die ein oder anderen Information. Konstantin hatte, ohne dass ich davon wusste, schon vor Wochen seine Kontakte angesprochen, um uns anzukündigen. Da es nicht klar war ob alles klappen würde, sagte er nichts. Umso größer war seine und unsere Freude. Er hatte perfekt vorbereitet. Wir wurden erwartet, und zwar von Freunden Konstantins und der Minengesellschaft Kupolgold. Man hieß uns herzlich willkommen und quartierte uns in eine saubere, bestens ausgestattete Wohnung mit Dusche, Toilette, Waschmaschine, etc. ein, die eigentlich Unternehmensangestellten vorbehalten ist, die auf dem Weg in die 200km entfernte Goldmine Zwischenstation machen. Nicht nur das, man integrierte uns in den Betriebsablauf und kocht nun morgens, mittags, und abends für uns. Man wusch sogar unsere Wäsche. Es ist wirklich großartig. Vielen Dank an dieser Stelle an das Management von Kupolgold.

    Auch die Garage wurde über die Kontakte von Konstantin organisiert. Wir erhielten Platz um beide Wagen und beide Trailer ins Warme zu stellen - das gab’s ganz selten. Als dann auch noch ein Mechanikerteam anrückte um mit uns zu arbeiten ging es nicht mehr besser. Zu insgesamt elft haben wir dann die nächste große Umbauaktion und Reparatur der Trailer und Jeeps in Angriff genommen. Nachdem die Trailer wichtiges Equipment über die harten Pisten bis Bilibino transportiert haben und wir nun weniger Equipment weiter transportieren müssen, wurden die Anhänger nochmals gnadenlos erleichtert und noch besser gegen die Kälte gewappnet. Zusätzlich bauten wir die 1000 l Tanks aus und entfernten weitere, überflüssig gewordene Träger und Platten. An den Jeeps führen wir schon Umbauaktionen durch, die wir für den Aufbau des Notschwimmsystems brauchen (Hydraulikaufnahmen vorne und hinten) und montierten die Schwimmreifen vor, d. h. Auf die Anhängerräder. Das ging von Hand von statten, was einen erheblichen Kraftaufwand bedeutete. Und das 8x als komplette Ummontage. Auswuchten gibt’s dann natürlich nicht. Parallel hat Marco an seinem extra eingerichteten Schnittplatz angefangen das nächste Video zu schneiden. Eigentlich hatten wir damit gerechnet am Donnerstagmorgen nach Pevek aufbrechen zu können.

    Daraus wurde allerdings nichts. Seitens des russischen Katstrophenschutzes erging über die deutsche Botschaft in Moskau eine Warnung an uns, nicht aufzubrechen. Es wurde ein Orkan/Schneesturm über dieser Region erwartet, der mit über 37 m/s heftig ausfallen soll. Einhergehend sollen die Temperaturen auf -60°C absinken. Das Gute daran ist, dass wir diese Nachricht in Bilibino erhielten und noch nicht auf dem Weg waren. Insofern hat es wieder einmal gepasst und unsere Probleme haben im Endeffekt eine Schutzwirkung gehabt. Da wir sonst schon wieder auf dem Weg und voll in den Sturm geraten wären. Das Negative ist, dass es nach dem Orkan keine Winterwege nach Pevek oder wo immer der Sturm entlang fegt mehr geben wird.

    Als Aufbruchtermin haben wir nun Samstag vorgesehen.
     
  4. #64 BlueGerbil, 23.02.2009
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    22.02.2009: 1. Kurzmeldung
    Einsatzteam von Bilibino aufgebrochen Richtung Pevek.

    22.02.2009: 2. Kurzmeldung
    Haben Direktkontakt zu Roadmaker - Auf grund starker Schneeverwehungen auf zwei Pässen ist die Strecke nach Pevek selbst fuer schwere 8x8 Trucks unpassierbar. Auf der Bilibino gegenüber liegenden Seite warten bereits Trucks. Die Roadmaker werden nach heutigem Stand erst am Sonntag von Bilibino aufbrechen um die Pässe freizumachen. Wir versuchen zu erreichen, dass wir mit den Bulldozern im Konvoi fahren können. Daher Aufbruch aktuell auf Sonntag früh verschoben.

    22.02.2009: 3. Kurzmeldung
    Soeben haben wir die Baumgrenze passiert. Die letzten asiatischen Bäume auf dem Weg nach Amerika. Bis Alaska wird es nur noch Buschwerk geben. GPS-Koordinaten: N 68 12`58" / E 166 51`56"

    22.02.2009: 4. Kurzmeldung
    Haben Bulldozer-Räumteam erreicht. Da er den Winterweg für Tuck freiräumt und oft viel Schnee wegschieben muss, haben wir in Abstimmung mit ihm überholt. Hinter dem Dozer fahren noch zwei Kamaz Trucks. F1 hat Luftdruck auf 0.6 bar reduziert. Fahren auf dem Schnee und kommen mit ca. 10 km/h voran. F2 folgt in Spur. GPS-Koordinaten: N 68 17`03" / E 167 17`12"

    22.02.2009: 5. Kurzmeldung
    Haben soeben 1. Pass erreicht. Viele Schneeverwehungen. Da vor uns GAZ Truck durchgebrochen, tiefe Spuren und aufgewühlter Schnee. Sind nach vielen Anläufen hoch gekommen. Teilweise steil und schräg. GPS-Koordinaten: N 68 15`34" / E 167 36`12"

    22.02.2009: 6. Kurzmeldung
    Sind zwischen erstem und zweiten Pass. Schneefall verstärkt sich. Pausieren jetzt für ca. 4 Stunden bei GPS-Koordinaten: N 68 36`49" / E 168 26`16" Team und Fahrzeuge wohlauf.

    23.02.2009: 7. Kurzmeldung (02:23 Uhr MEZ)
    Kein Horizont, keine Sträucher, keine Konturen mehr zu sehen, alles weiß, mäßiger Schneefall, nur alle paar hundert Meter ein Holzstab oder altes Fass, der/das die Richtung angibt, immer rechts vorbei, so habe ich mir die Gegend vorgestellt. Seit Bilibino rund 185 km in 20 Stunden zurückgelegt. GPS-Koordinaten: N 68 35`55" / E 168 58`17"

    23.02.2009: 8. Kurzmeldung (03:10 Uhr MEZ)
    Kommen langsamer voran. Intensivierter Schneefall, mäßiger Wind, Sicht 0-15 m. GPS-Koordinaten: N 68 37`24" / E 169 14`09"

    23.02.2009: Glücksbringer und Aufbruch nach Pevek (05:09 Uhr MEZ)
    So viele Menschen wünschten uns Glück. Sei es mit Worten, Schreiben oder durch die Übergabe von Glücksbringern. und tatsächlich stieß uns bisher nichts Ernsthaftes zu. Vielleicht hat das auch mit all den guten Wünschen zu tun, die wir gemeinsam mit vielen Glücksbringern erhielten. Alle sind an Bord. Es sind zwei Rosen, die wir in Berlin von unserem Partner Packwolf erhielten (mittlerweile nur noch die Stängel), Amulette, Hufeisen, Ikonen, spezielle Geldscheine, Geldstücke, persönliche Kugelschreiber, Glückssprüche auf die Autos geschrieben, Wimpel, Anstecker, Abzeichen, Aufkleber, und und und. In Bilibino erhielten wir den bisher größten Glücksbringer: ein Elchgeweih. Als ich es montieren wollte und mit dem Geweih in der Hand nach einem geeigneten Platz an den Gespannen suchte, hatte ich das Gefühl, es wäre am besten auf dem Anhänger ganz oben aufgehoben. Ich hielt es in einer Hand und kletterte hoch. Als ich es auf die Hydraulikarme legte um zu sehen wie ich es befestigen könnte, sah ich das der Haupthaltegurt der schweren Eisenteile zwar in Position - jedoch durch eine Metallkante zerschnitten war. Wir hätten bei einer Schräglage der Anhänger diese schweren Teile verlieren können. Nicht auszudenken was das für eine Arbeit bedeutet hätte sie wieder zu aufzuladen. Soviel zum Thema funktionierende Glücksbringer. Die Gastfreundschaft in Bilibino war wirklich sehr groß. Man lud uns zum Essen ein, man brachte uns mit Personen zusammen, die wichtig für uns waren, man kochte für uns, man gab uns Ausrüstungsgegenstände mit und man gab uns viel Wissen über die Region und die Straßen weiter. Am Tag vor unserer Abreise lud uns Major Garvasin dann noch zu einer Feierstunde des Militärnachwuchses ein. Für uns war es eine besondere Geste des Vertrauens seitens dieses Mannes und wir waren gerne zu Gast. Wir wurden als Ehrengäste vorgestellt und man gab mir die Möglichkeit eine kurze Ansprache zu halten. Vielen Dank an dieser Stelle nochmals für das Vertrauen. Nachdem wir uns dann von allen und insbesondere von unseren Mechanikerfreunden Konstantin, Maxim, Alexey, Ingor, Ignat, Slava und seinem Sohn sowie von Major Garvasin und den Chef des Katastrophenschutzministeriums Vadim verabschiedet hatten, ging es bis zur Stadtgrenze im Konvoi mit vielen Autos, die uns eskortieren wollten - an winkenden Kindern und grüßenden Erwachsenen vorbei - hinter den Bulldozern her. Bilibino und seine Menschen waren wirklich sehr freundlich. Als auch das letzte Begleitauto gewendet hatte waren wir wieder allein und optimal vorbereitet den auf Grund der Wetterbedingungen und des hohen Schnees bisher schwierigsten Winterweg in Angriff zu nehmen: 380 km Bilibino - Pevek.

    23.02.2009: 9. Kurzmeldung (06:04 Uhr MEZ) Haben zweiten Pass überquert und Notunterkunft passiert. Sind jetzt bei kräftigem Wind und Schneetreiben nach Essensstopp wieder auf dem Weg. Geschwindigkeit ca. 5-10 km/h. GPS-Koordinaten: N 68 40`19" / E 169 22`37

    23.02.2009: 10. Kurzmeldung (07:15 Uhr MEZ) Haben soeben nach Schneekampf und riesen Verwehungen mit Sicht 5-10 m den Arctic Ocean erreicht. Geil! GPS-Koordinaten: N 68 45`32" / E 169 41`53"
     
  5. #65 BlueGerbil, 25.02.2009
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    23.02.2009: 11. Kurzmeldung (10:55 Uhr MEZ)
    Haben Base Camp Kupol Gold erreicht. Diese Partner versprachen uns zu bergen wenn wir auf den verbleibenden 160 km bis Pevek liegen bleiben sollten oder in Gefahr geraten sollten. Sind nun aufgebrochen für auf die restlichen Kilometer nach Pevek.
    GPS-Koordinaten: N 68 46`45" / E 170 07`33"


    23.02.2009: 12. Kurzmeldung (14:36 Uhr MEZ)
    Schwierige, extreme Strecke. Muessen teilweise mehrmals mit Karacho in Schneewehen fahren um diese zu durchbrechen. Dazwischen Tiefschnee und alte zugewehte Spuren von Urals oder Kamaz Trucks in die man dann plötzlich einbricht. Und das ganze bei Nacht und Schneetreiben. Haben seit Basecamp ca. 95 km geschafft.
    GPS-Koordinaten: N 69 25`22" / E 170 47`03"


    23.02.2009: 13. Kurzmeldung (17:00 Uhr MEZ)
    Das Team ist wohlbehalten aber müde 50 km vor Pevek. Schlafpause.
    GPS-Koordinaten: N 69 28`29" / E 170 46`47"


    24.02.2009: 14. Kurzmeldung (05:26 Uhr MEZ)
    Haben auf Hochplateau übernachtet. Sind eben wieder aufgebrochen. Hinter uns stecken 2 Trucks in einer Steigung fest, vor uns steckt im tiefen Schnee des Hochplateaus ein Konvoi aus 6 trucks fest. Wir haben nochmals Luftdruck der Reifen reduziert. Sind mit 0,3 und 0,5 bar auf dem Schnee an Trucks vorbei. Hinter den Trucks trafen wir bei GPS-Koordinaten N 69 30`32" / E 170 46`22" auf den Road Service, der die Strecke nach dem Blizzard am frei fräsen war.
     
  6. #66 BlueGerbil, 25.02.2009
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    25.02.2009: (00:27 Uhr MEZ)

    Wir wussten - vom Deutschen Wetterdienst bestens informiert - über die Wetterlage genauestens Bescheid, und dass uns ein Tief das Leben schwer machen könnte. Die Entscheidung aus Bilibino aufzubrechen orientierte sich aber außer nach Abstimmung mit der örtlichen Rettungsleitstelle und dem Vertrauen in unsere Ausrüstung auch an der Großwetterlage, die uns für Mittwoch, Donnerstag, evtl. Freitag/Samstag gutes Wetter voraussah. Das sind genau die Tage, die wir für den Weg von Pevek nach Ewekinot vorsehen.

    Im Gegensatz zu allen Anderen, die wir auf der Strecke mit ihren Trucks oder in Offices trafen, hatten wir keinerlei Probleme. Wir mussten uns zwar durch und über Schneemassen kämpfen, aber wir passierten alle Trucks problemlos, die stecken blieben, einmal sogar einen ganzen Konvoi. Überall ungläubiges Stauen wie wir einfach weiter fahren. Stehen die Autos irgendwo, sagen viele "Wo wollt ihr denn damit hin? Ihr kommt keine x km weit.“ Meist sage ich dann nichts um nicht unhöflich zu sein, aber beim Team machen die gefährlichen Geschichten schon deutlich Eindruck. Zum Glück merken meine Partner immer mehr was alles geht.

    Auf unserem Weg erreichten wir in der Nacht auch den Arktischen Ozean. Ein besonderes Gefühl, sich über so viele tausende Kilometer voran gekämpft zu haben und diese Stelle ca. 200 km vor Pevek erreicht zu haben. Natürlich sah man nichts, da alles eine einzige Eis- und Schneewüste ist. Aber unsere GPS-Geräte zeigen den genauen Verlauf und es war klar wir sind da.

    Im Base Camp 1 von Kupolgold nahe der Strecke trafen wir auf Glenn. Er ist Manager des Roaddepartments und dafür verantwortlich, dass jährlich riesen Konvois mit über 3000 Containern sicher von der Mine nach Pevek kommen. Er bot auf Grund des Blizzards fast 100 wartenden Truckern mit ihren Urals, Kamaz, usw. auf seinem Gelände einen sicheren Platz zum schlafen und essen. Auch wir erhielten außer der Zusage, dass er uns mit seinem Team auf der Strecke bis Pevek jederzeit retten würde (im Camp ist wirklich alles was man sich an top Maschinen vorstellen kann), gute Tipps und ein Abendessen. Nochmals herzlichen Dank an dieser Stelle.

    Kurz nachdem wir das Base Camp 1 verlassen hatten und auf dem Winterweg - der auf rund 60 km direkt über das Arctic Ocean Eis (rund 5 km vom Land entfernt) verläuft - zurückgelegt hatten, schloss sich mal wieder der Kreis.
    Wir trafen auf ein Originalfahrzeug einer weißrussischen Expedition aus dem Jahre 2004. Diese hatte Enormes geleistet und die russische Nordküste befahren. An dieser Stelle herzliche Grüße nach Minsk. Dort hatte ich bereits Ende letzten Jahres während unseres Aufenthaltes in Belarus den damaligen Leiter dieser Expedition treffen dürfen.

    Für die schwere Strecke Bilibino / Pevek benötigten wir im Endeffekt nur 2,5 Tage. Den Hauptanteil daran tragen ganz sicher die Reifen. Die 40 Zöller erlauben uns - perfekt ergänzt um Staun Beadlok Schläuche - über hunderte von Kilometern mit 0,5 bar oder weniger zu fahren ohne Schaden zu nehmen. Und das bei 3,5 Tonnen Fahrzeuggewicht und 3 Tonnen Anhängern. Wir überfahren Löcher, Eiskanten, Schneewehen und fahren optimal auf dem Schnee während alle anderen einbrechen. Einfach genial.

    Kurz vor Pevek trafen wir auf den Roadservice, der die Strecke freifräst und es war klar, wir hatten es geschafft. Es waren nur noch ein paar Kilometer bis zu einer Kreuzung an der ein weiteres Camp von Kinnross steht. Wir hofften dort unsere Trailer stehen lassen zu dürfen, um ohne diese weiter nach Pevek zu fahren, wo wir eine Übernachtungsmöglichkeit suchen wollten.
    Aber wieder kam es viel besser als erwartet. Das Camp ist das zentrale Lager für die Mine hier und mehr als optimal organisiert. Rob, der Manager, organisiert mit seinem Team hier die Versorgung der Mine. Er bot uns ein eigenes Schlafzelt, Verpflegung, Werkstatt und was man sich sonst noch wünscht für die Dauer unseres Aufenthaltes. Das Angebot war top und wir nahmen dankbar an. Auch für diese Hilfe an das Management von Kinnross herzlichen Dank.

    Nach Pevek fuhren wir nur um uns ordnungsgemäße anzumelden, Ersatzteile abzuholen, aufzutanken und ein paar Fotos zu schießen. Am 26ten werden wir nach Evekinot aufbrechen.
     
  7. #67 BlueGerbil, 28.02.2009
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    25.02.2009: 15. Kurzmeldung (22:13 Uhr MEZ)
    Ausgerüstet mit 850 Litern Kraftsoff/Bioethanolgemisch pro Fahrzueg und Essen für 10 Tage sind wir aufgebrochen. Wir haben uns auf den Weg nach Egvekinot gemacht. Rund 900 km liegen vor uns.
    26.02.2009: 16. Kurzmeldung (08:53 Uhr MEZ)
    Traumhaftes Wetter durch Zwischenhoch. Gigantisch schöne Landschaft. Eine beeindruckende Schneewüste. Haben vor 2 Stunden die Goldminenstadt Komsomolsk erreicht. Dort wohnen noch rund 200 sehr nette Leute einer Minengesellschaft. Der Direktor Anton Iwanowitsch Jukna lud uns zum Essen ein, organisierte in 500 km Entfernung Kraftstoff um das nächste Mischungsverhältnis herstellen zu können und informierte uns über die Wegebeschaffenheit auf den nächsten 500 km. Vielen herzlichen Dank dafür.
    Nach übereinstimmenden Meldungen und Aussagen erwarten wir in den kommenden Tagen ein weiteres Sturmtief mit viel Schnee, durch das wir müssen. Mal sehen wann's losgeht.
    GPS-Koordinaten: N 69 05`47" / E 172 49`18"
    26.02.2009: 17. Kurzmeldung (14:58 Uhr MEZ)
    Mussten abbrechen. Extrem harte Strecke, riesen Schneeverwehungen, Schneefall und starker Wind. Durch einige kamen wir durch. Andere waren einfach zu hoch. Haben für 14 km 5 Stunden gebraucht. Binnen Minuten sind unsere eigenen Spuren, die entstanden, wieder zugeweht. Der Hammer dabei, es sind teilweise binnen 5 Minuten 30-40 cm hohe Verwehungen wieder da. Wir sind zur Sicherheit zu einer nahegelegenen Mine zurückgekehrt. Werden morgen erneut versuchen durchzukommen. Team wohl auf aber müde.
    GPS-Koordinaten: N 68 58`25" / E 173 41`47"
    27.02.2009: 18. Kurzmeldung (02:14 Uhr MEZ)
    Noch mehr Schnee und heftiger Wind. Zur Verdeutlichung: Ich fahre mit F1 vor, Kaspar folgt rund eine Zuglänge (15 m) hinter mir. Er kann meine Spuren kaum noch sehen, die ich 30 Sekunden zuvor hinterließ. Kommen mit 0-5 km/h vorwärts, Luftdruck 0,4 bar. Trafen eben drei Wassertrucks der Mine. Die steckten fest; konnten heute die Wasserstelle der Mine nicht erreichen - jenen Platz an dem wir gestern wahrscheinlich waren.
    Wir sind jetzt bei GPS-Koordinaten: N 68 51´56“ / E 173 43´40“
    27.02.2009: 19. Kurzmeldung (11:19 Uhr MEZ)
    Really hard fight. Um 10 Uhr morgens brachen wir heute auf, nachdem wir uns mit der Minengesellschaft nochmals über den Weg abgestimmt hatten. Für 10 km benötigten wir anschließend bei heftigstem Sturm und Schneefall 9 Stunden. Davon 7 Stunden an einer Stelle (bergauf, Neigung nach rechts und Abhang rechts zum überschlagen). Wir zogen in dieser Steigung, die zusätzlich durch 3 Mörderschneewehen (2-3 m hoch und 40-100 m lang) versperrt war, fast alle Register (Trailer abhängen, 4er Bereifung, Schnee schippen mit allen Mann), entschieden uns dann aber abermals abzubrechen und 1-2 Tage auf den Roadservice zu warten, um unser Material für die Stellen zu schonen wo uns keiner mehr hilft. Da sich die Schneewehen hier in kürzester Zeit wieder aufbauten, bestand außerdem die Gefahr zwischen zwei Wehen mit einem Zug stecken zu bleiben. Dann wäre gar nichts mehr gegangen. Wir bauten gerade zu unserem Schutz auf einem kleinen Vorsprung über einem Abhang ein Notcamp (Anhänger als Windschutz, Stoff über die Wagen als Zelt), als ein Räumkommando eintraf. Im Schlepptau die drei Wassertrucks. Da die Mine unbedingt Wasser brauchte, mussten sie nochmals fahren. Diesmal aber mit riesen Bulldozern. In Windeseile brachen wir alles ab und fuhren hinterher. Sie sind uns ungefähr 15 Minuten voraus gewesen. Ein Hammer wie die Spuren wieder 20-30 cm zugehweht waren.
    Sind jetzt bei GPS-Koordinaten: N 68 44´13“ / E 173 50`17“
    27.02.2009: 20. Kurzmeldung (13:16 Uhr MEZ)
    Heftige Bergeaktionen mit winchen am laufenden Meter schlossen sich nach der vorher beschriebenen Steigungsnummer an. Mal ziehen wir die Trailer, mal die Autos, mal das Gespann komplett aus dem Tiefschnee. Wenn wir nicht so gut ausgerüstet wären, Warn Winden vorne und hinten, wäre schon oft Schluss gewesen. Haben nach viel Anstrengung soeben eine kleine Wetterstation erreicht. Sind sicher, Team ist wohlauf und froh sich bis hierhin durchgekämpft zu haben. Sind jetzt ca. 250 km hinter Pevek. Fahrzeuge haben gelitten. Mehrere Kotflügel abgerissen oder beschädigt, Haltegurte gerissen.
    GPS-Koordinaten: N 68 31`27“ / E 174 08`38“
    27.02.2009: 21. Kurzmeldung (15:35 Uhr MEZ)
    Eben tritt zum ersten Mal auf der Expedition das Nordlicht auf. Es scheint, als lässt Gott den Himmel mit grünen Flammen brennen. Wunderbar anzusehen.
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  8. #68 BlueGerbil, 04.03.2009
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    28.02.2009: 22. Kurzmeldung (03:16 Uhr MEZ)
    Fahren schon 700 km(!) mit 0,4-0,6 bar auf den Wranglern MT/R. Durchschnittliche Geschwindigkeit 5-25 km/h. Fahrzeuggewicht ca. 3,5 t plus Anhänger. Keinerlei Beschädigung oder Schwächung zu erkennen. Aktuelle Position in einem engen Tal nach der Wetterstation. Vorankommen gut.

    28.02.2009: 23. Kurzmeldung (08:00 Uhr MEZ)
    Habe mir beim Durchstoßen einer großen Schneewehe meinen Unterfahrschneeschutz abgerissen. Haben gerade eine 5 stündige Reparatur hinter uns gebracht. Ätzend. Sind bei GPS-Koordinaten: N 68 22`51" / E 174 58´12"
    Fahren weiter. Einsetzender Schneefall. Team angespannt. Fahrzeuge sonst einsatzbereit.

    28.02.2009: 24. Kurzmeldung (16:01 Uhr MEZ)
    Kämpfen uns durch dichtestes Schneetreiben, Kilometer für Kilometer. Konnten bisher nicht anhalten, sonst wären wir morgen früh eingeschneit. Haben versucht Schutzhütte rund 200 km von Wetterstation entfernt zu erreichen aber nicht geschafft. Schneeverwehungen sind zu extrem. Haben uns eben noch 2 Stunden durch eine Steigung geschaufelt. Team schläft jetzt. Ich versuche mit F1 ohne Trailer noch durch Schneewehen zu kommen um hier oben nicht eingeschneit zu werden. Luftdruck 0,2 bar. Kraftstoffreserven ok, Essen ok, Team/Fahrzeuge ok.
    Aktuelle GPS-Koordinaten: N 67 52´45“ / E 176 05´46“

    01.03.2009: 25. Kurzmeldung (02:19 Uhr MEZ)
    Haben 4 Stunden geschlafen. Dann wieder Plackerei ohne Ende. Die nächsten schweren Steigungen, sind jetzt ca. 500m von der ersten Passhöhe entfernt, schaufeln und winchen seit Stunden. Geht nur so: F1 rückwärts versuchen hochzukommen, wenn geschafft Spur brechen nach unten, dann T1 hoch, dann F1 zurück und F2 Gespann absichern oder hoch winchen…
    Meldung überholt vor dem Absenden: Haben soeben mit beiden Gespannen erste Passhöhe erreicht! Die Pacific Ocean Wasserscheide!
    GPS-Koordinaten: N 67 52´23“ / E 176 05´51“

    01.03.2009: 26. Kurzmeldung (06:08 Uhr MEZ)
    Haben auch zweiten Pass überwunden. Sind jetzt vor drittem Pass. Wetter hat aufgeklart. Exakt wie vom Deutschen Wetterdienst vorausgesagt haben wir ab heute Mittag einen kurzen Hochdruckeinfluss in unserem Fahrgebiet. D.h. seit Tagen sehen wir zum ersten Mal wieder die Sonne. Schutzhütte noch nicht erreicht.
    Sind jetzt bei GPS-Koordinaten: N 67 40‘11“ / E 176 39‘53“

    01.03.2009: 27. Kurzmeldung (10:18 Uhr MEZ)
    Haben Schutzhütte 30 km vor drittem Pass erreicht. Hier ist ein Bulldozer stationiert. Müssen überlegen wie es weiter geht. Der Pass ist zugeschneit. Laut dem Dozerfahrer keine Chance durchzukommen. Er hat den Pass heute Morgen freigeschoben, über 5m Schneehöhe. Allerdings direkt hinter ihm durch starken Wind wieder zugeweht. Hat jetzt keinen Sprit mehr, nur soviel, dass Dozer nicht abgestellt werden muss. Kann den Pass nicht nochmals frei machen. Kraftstoff trifft erst in ca. 5 Tagen ein. Sche***.
    Die beiden Männer, die hier seit 5 Jahren in der Einsamkeit leben, sind sehr freundlich. Haben warmes Essen erhalten und Infos ausgetauscht. Zwei LKW mit insgesamt 20 Personen an Bord, die einige Tage vor uns gefahren sind, sind bisher nicht in Valonisti (Mine rund 170 km Richtung Egvekinot von dieser Schutzhütte entfernt) eingetroffen. Man versucht rauszufinden wo sie sind. Eine Kommission, die von Egvekinot Richtung Pevek aufgebrochen ist, steht rund 250 km von hier und kann ebenfalls nicht weiter. Wir werden jetzt die Nacht hier bleiben und morgen versuchen den Pass zu erreichen. Dann sehen wir was geht und was nicht. Könnte schlimmstenfalls bedeuten, dass wir aufgrund der Stürme hier festsitzen.
    Diese Gegend hier ist wirklich Wahnsinn. Gigantische Weiten, teilweise Schneeverwehungen der Größenordnung eines Hauses.
    Ansonsten: Team erschöpft aber wohlauf, Kraftstoffreserve 500 Liter plus zwei halbe Haupttanks, Essensreserve ok, Fahrzeuge ok - auch wenn ich heute einen sehr harten Einschlag mit F1 in eine Wehen zu verzeichnen hatte und ein Abrutschen in den Graben.
    GPS-Koordinaten: N 67 29´57“ / E 176 41´49“

    02.03.2009: 28. Kurzmeldung (00:09 Uhr MEZ)
    Heute Morgen hatte Schutzhütten-Team Funkkontakt nach Valonisti, nachdem die Verbindung gestern Abend immer wieder abgerissen ist. Hörten dass ein Rettungstrupp auf dem Weg zu den zwei eingeschneiten Trucks ist, die vor uns sind. Die Rettungsmannschaft ist um 4 Uhr heute Morgen aufgebrochen und hat in 5 Stunden 30 km geschafft.
    Wir brechen jetzt auf um die Gelegenheit zu nutzen. Wenn wir es nicht schaffen, ist ein Rettungstrupp wenigsten in der Nähe. Haben jetzt noch 170 km bis Valonisti vor uns. Während des Funkverkehrs bat man uns - sollten wir die Eingeschneiten vor dem Rettungsteam erreichen - um Kontaktaufnahme per Satellitentelefon um eine Einschätzung zu erhalten wie es den Personen geht.

    02.03.2009: 29. Kurzmeldung (06:37 Uhr MEZ)
    Haben soeben nach 6,5 Stunden schaufeln und winchen bei bestem Wetter die von der Schutzhütte 19km entfernte Passhöhe des sogenannten dritten Passes nach Pevek erreicht. Geil!
    Ein schier unglaubliche schönes Panorama hier oben! Die Spuren des Dozers waren stark zugeweht. Lediglich die 3-4 Meter tiefen "Tunnel", die er gegraben hatte, waren noch nicht zu. Luftdruck F1 0,2 bar vorne und hinten. Temperatur ca. -35°C. Da wir unterwegs aus meinen beiden Dachtanks und meinem Hecktank durch Schrägstellen des Fahrzeugs so ziemlich die letzten Liter rausgeholt haben, haben wir immer noch 500 l Kraftstoffreserven plus je einem halben Tank.
    GPS-Koordinaten: N 67 21´07“ / E 176 49´0“

    02.03.2009: 30. Kurzmeldung (15:57 Uhr MEZ)
    Haben soeben den 1000sten Kilometer härtester Offroad-Strecke, Schnee und Eis mit Temperaturen niemals höher als -20°/max. -56°C mit 0,5 bar oder weniger mit den 8 MT/Rs an den beiden Fahrzeugen ohne jeden Schaden gefahren!!!! Danke Goodyear!
    Sind durchgekommen bis zu der Stelle wo die Trucks eingeschneit gewesen sein mussten. Die Spuren, die wir sahen deuteten darauf hin, dass sie als erstes von einem russischen Kettentransportfahrzeug erreicht worden sein mussten. Ca. 10 km weiter trafen wir dann auf das größte CAT Kettenfahrzeug der Welt - einen D10. Wirklich unglaubliche Dimensionen. Alleine der Fahrerkabinenboden befindet sich in gut 4 Metern Höhe. Der Einfachheit halber zieht er hinter sich einen riesigen Schlitten her, der gleichzeitig ein Haus, ein riesiges Tanklager und Schneepflug ist.
    Da der D10 die Strecke schon einmal befahren hat, entschieden wir uns - wie die befreiten Trucks es auch taten – ihn zu überholen. Sind nun auf immer noch schwerer Strecke noch rund 25 km von Valonisti entfernt. Stecken in extrem starken Schneesturm. Keine 1-2m Sicht. Haben uns im "Whiteout" unter größten Anstrengungen noch eine Steigung hochgekämpft um eine sichere Position zu haben und nicht von Schneemassen eingeschneit zu werden. Weiter kommen wir nicht, da vor uns jetzt die Ural Trucks stecken und die Strecke blockieren. Müssen auf Dozer warten, der die Trucks freischaufelt. Haben sichere Position auf Bergrücken, Kraftstoffreserve 320 l und 2 halbe Tanks, Essensreserve ok, der Sturm wütet derart, dass man kaum stehen kann. Man wird umgeweht oder fällt hin. Irre, das Team ist zwar erschöpft und sehr angespannt aber wir haben deutlich an Sicherheit gewonnen. Die Entscheidung heute aufzubrechen hat sich als absolut richtig erwiesen. Wir haben in meinen Augen die einzige Chance zum Erreichen Valonistis genommen. Früher oder später keine Chance.
    Der Sturm wütet so stark, dass der Schnee durch die geschlossenen Türen dringt. Es ist -24°C. Bei Wind mit ca. 35-38 km/h ist das allerdings wie -60°C. Handschuhe, Jacken, Mützen in Minuten steif gefroren mit dicker Schneekruste. Stehen ungefähr seit 15 Minuten an dieser Stelle. Links neben mir hat sich bereist eine ca. 50 cm hohe und ca. 3 m lange Verwehung gebildet.
    GPS-Koordinaten: N 66 30´33“ / E 177 16´45“
     
  9. #69 BlueGerbil, 04.03.2009
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    03.03.2009: 31. Kurzmeldung (00:49 Uhr MEZ)
    Expedition steckt gemeinsam mit Anderen in heftigstem Schneesturm fest. Nichts geht mehr. Nachdem der D10-Fahrer die ganze Nacht versucht hat durch die Schneemassen zu brechen, hat er gegen 7 Uhr zunächst aufgegeben. Solch ein Sturm -sagen selbst diese erfahrenen Fahrer - haben sie bisher nur einmal im Leben erlebt. Es war unglaublich heftig und ist es momentan immer noch - wobei es schein, als ob nun eher der Wind gefallenen Schnee verwirbelt, als dass Neuer hinzukommt. Laut Auskunft der 20 km entfernt liegenden Mine von der sie aufbrachen, kann keiner sagen wie lange wir ausharren müssen bevor sie versuchen weiterzukommen. Es gibt null Sicht. Alles aber, wirklich alles, ist weiß. "Whiteout" heißt diese gefürchtete Situation.
    Gestern Nacht spielten sich noch unglaubliche Szenen ab. Eine davon war, dass der Truckbus, in dem wir die 20 Personen vermuteten, zurück gelassen wurde. Wir wissen nicht ob sich Personen darin befanden. Er konnte nicht aus den Schneemassen befreit werden. Ein weiterer 8x8 Truck wurde frei geschoben. Um nun an den riesigen Schneekratern vorbeizukommen, die er bei der aktion hinterließ, fuhr der D10 eine Schleife durch den Tiefschnee. Dabei zerrte er noch hinter seinem Schlitten einen Uraltruck 6x6 mit, der dabei auf die linke Seite fiel. Ich rannte, fiel, robbte mich durch die Rinne um im wahrsten Sinne des Wortes zu ertasten ob wir da durch kommen würden. Zum Glück war durch den breiten Schneeraumschlitten rechts gerade soviel Platz, dass unsere Wagen nicht in die Rinne fielen, die dem Ural zum Verhängnis wurde. Als wir in höchster Anspannung versuchten dem CAT zu folgen - was nur in der Untersetzung und im 1. oder 2. Gang ging, wurden unsere Motoren plötzlich heiß. Wir öffneten im Sturm die Motorhaube und sahen, dass der Motorraum - obwohl von allen Seiten spezialisoliert - über und über mit Eis bedeckt war. Wie durch unsere Türen, hatte der Sturm in den Motorraum gedrückt. Das Eis, das sich bildete, hatte dann die Elektrolüfter festfrieren lassen. Wir fuhren um den CAT nicht zu verlieren weiter, immer an der Grenze zum roten Bereich. Aktuell funktioniert mein Lüfter wieder, wohingegen F2 noch ohne ist. Es ist wirklich der Hammer hier.
    Aktuelle Position: Geschätzte 4-6 km von der letzten Positionsmeldung entfernt (kein GPS-Empfang) Richtung Valonistin. Insgesamt eingeschlossene Personen an dieser Stelle: 10 in 5 Fahrzeugen, keine Verletzten o.Ä., Kraftstoffreserve Jeeps zusammen noch 320 l, Essenreserve EE-Team für 7-8 Tage, bestehende Funkkommunikation mit Mine in 20 km durch CAT-Fahrer, bestehende Satellitentelefonkommunikation.
    GPS-Koordinaten: N 66 29´20" / E 177 23´13"

    03.03.2009: 32. Kurzmeldung (08:23 Uhr MEZ)
    Es geht immer noch nichts. Stehen nach 12 Stunden immer noch an gleicher Stelle. Sturm ist wieder intensiver geworden. Mussten tanken. Haben jetzt zwei volle Fahrzeughaupttanks und noch ca. 200 l Reserve, d.h. noch ein Mal Haupttanks auffüllen + Rest für Fahrt. Kraftstoff reicht somit noch für 96 Stunden. Essensreserven ok, Trinken wird knapper. Schmelzen Schnee.
    Haben uns jetzt ein Notzelt aus russischem Zeltstoff, den wir für schlimmste Fälle dabei haben, über die Fahrzeugmotorhauben gebaut, da immer mehr Schnee in Motorraum und Fahrgastraum eindringt.

    03.03.2009: 33. Kurzmeldung (12:01 Uhr MEZ)
    Kraftstoffreserven Bulldozer werden knapper. Dozerteam hat sich daher für Aufbruch entschieden. Sind nach 20 Stunden Stillstand gestartet. F2 wird durch den defekten Lüfter permanent sehr heiß, haben Isolationsmatten ausgebaut, Kühlergrill. Aber es wird schwer werden den Pass so zu schaffen.

    03.03.2009: 34. Kurzmeldung (17:45 Uhr)
    Haben es geschafft. Sind in der Mine Valonisti angekommen. Die kleine - aus der Situation des Eingeschneit-seins - entstandene Gemeinschaft von 10 Männern, hatte gerade angefangen sich gemeinsam auf evtl. schwierige Tage einzustellen (Essen wurde zusammengetragen und geteilt. Wir stellten den Topf/die Männer des Trupps schmolzen Schnee, gemeinsam kochten wir, etc., etc.), als sie sich auch schon wieder auflöste. wir gratulierten und verabschiedeten uns achtungsvoll voneinander in dem Wissen, jeder hat diese schwierige Situation sehr gut gemeistert. In 9 Stunden legten wir die 18 km zurück, die uns von der Außenwelt trennten.
    Meter für Meter. 2 m vorwärts = 1-2 m Schneehöhe beseitigen. Teilweise grub sich der CAT aber auch bis übers Dach in den Schnee ein. Ich zog Kaspars Gespann mit dem F1-Gespann etwa die Hälfte der Strecke, die andere versuchte er so gut es irgend ging knapp unter dem roten Bereich zu fahren. Er ist ein wirklich guter und sehr besonnener Fahrer.
    Das Wetter hat sich zwischenzeitlich zu unserem großen Glück auch ein wenig beruhigt. Es windet zwar noch, aber vergleichsweise schwach bei mäßigem Schneefall. Freuen uns nun nach 6 anstrengenden Tagen und Nächten im Auto nachher auf eine Dusche.
    GPS-Koordinaten: N 66 24´55“ / E 177 34´59“
     
  10. #70 BlueGerbil, 06.03.2009
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    05.03.2009: 35. Kurzmeldung (00:54 Uhr MEZ)

    Versuchen aktuell den Lüfter von Kaspar zu reparieren. Ohne Lüfter keine Weiterfahrt. kann F2 Gespann nicht über hunderte von km ziehen. Haben Fahrzeug sonst soweit instand gesetzt nach Schäden durch den Sturm (alles Eis aus Motorräumen, Lüftungen, Ansaugrohren, etc. entfernt). Hoffen noch heute aufbrechen zu können.


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  11. #71 BlueGerbil, 06.03.2009
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    05.03.2009: 36. Kurzmeldung (11:57 Uhr MEZ)

    Gefangen zwischen Bergen

    Das geht an die Nerven. Hier geht nichts. Einerseits versuchen wir mit allem möglichen Tricks einen 12V Lüftermotor aufzutreiben und umzubauen, andererseits sind die Wetterverhältnisse rund 30 km außerhalb der Mine wieder derart krass, dass wir hier nicht wegkommen. Ein Konvoi, bestehend aus zwei D10 Bulldozern, einem vorausfahrenden Kettenfahrzeug und 7 Trucks, die auf dem Weg von Egvekinot in die Mine sind, ist seit mehreren Tagen von Schneemassen eingeschlossen. Keiner weiß wo er feststeckt. Man vermutet rund 32 km vor Valonisti in einem Tal vor dem gefürchteten Pass. Es gibt keinerlei Funkkontakt zu den Eingeschlossenen und aus Sicherheitsgründen brechen von der Mine keine Dozer auf. Es geht einfach gar nicht. Selbst ein Voraus-Kettenfahrzeug, mit sehr erfahrenen Fahrern, das heute nach Süden aufbrechen wollte, hat abgebrochen und ist zurückgekehrt. Sch***


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  12. #72 BlueGerbil, 08.03.2009
    BlueGerbil

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    06.03.2009: 37. Kurzmeldung (11:57 Uhr MEZ)

    Motorlüfter am laufen. Haben aus etlichen Jeep- und nicht-Jeep-Teilen und russichen Wickelkünsten einen Lüfter selbst gebaut. Dreht zwar falsch herum aber egal. Hauptsache der Wagen überhitzt nicht und wir können unsere Fahrt mit F2 fortsetzen. Sehen wir ob er auch in voller Last mit Anhänger die Leistung bringt, die wir brauchen.

    Anstonsten eher katastrophal. Der Schneefall und die Winde lassen kaum nach. Können nicht weg. Sitzen fest. Ein zweiter Konvoi aus Richtung Pevek steckt ebenfalls irgendwo zwischen 50 und 150 km von hier fest. Somit müssen schon 12 Trucks, 3 Raupen, 2 Bulldozer und ein Kettenvorausfahrzeug mit insgesamt über 30 Personen Besatztung irgendwo in der Wildnis ausharren und auf Wetterbesserung warten.

    Was unsere Situation angeht, haben wir momentan doppeltes Risiko. Zu wenig Kraftstoff und zu extreme Strecke. Wir haben aktuell 600l fertiges Kraftstoffgemisch. Das reicht normalerweise für 300km bis Egvekinot dicke aus. Da wir aber mit erneutem Eingeschneit-sein rechnen, kann es sehr knapp werden. Wir haben nun entschieden auf einen der Konvois zu warten. Kommt der Konvoi aus Pevek zuerst, tanken wir nochmals 400l zu und machen uns auf den Weg. Dann haben wir das Risiko des Eingeschneit-seins zwar immer noch, aber wir können im Warmen aushalten. Sollte der Konvoi aus Egvekinot als Erster durchkommen, brechen wir mit dem Kraftstoff den wir jetz haben auf. Da dann der Pass einigermaßen befahrbar sein müsste, dürfte dieser Vorrat reichen. In jedem Fall müssen wir hier weg. Es ist wirklich krass. Die Männer erzählten uns, dass letztes Jahr in ganz Tschukotka so gut wie kein Schnee fiel. In diesem Jahr waren es selbst für Erfahrene enorme Schneemassen.

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  13. embee

    embee Jeeper

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    lange kein update,.....alles in Ordnung oder gibt´s Probleme?
     
  14. #74 BlueGerbil, 12.03.2009
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    07.03.2009: 38. Kurzmeldung (10:32 Uhr MEZ)
    Wir sind aufgebrochen und versuchen Egvekinot zu erreichen.
    Nachdem wir es gestern schon versuchen wollten aber nach Besichtigung des ersten Berges mit einem Kettenfahrzeug keine Chance sahen, kam heute Morgen um 10 Uhr die Meldung dass der erste D10 Bulldozer die Mine erreicht hat. Wir hörten, dass zwei von drei Bulldozern den Konvoi rund 35 km vor Valonisti verlassen hatten, weil der Kraftstoff nicht für eine weitere Nacht gereicht hätte. Unmittelbar brachen wir auf um die frisch geschobenen Spur zu nutzen. Jetzt sind wir nach 10 Stunden Fahrt ca. 45 km von der Mine entfernt. Es ist unglaublich wie die Schneemassen aufgewühlt sind, wie die Trucks des Konvois teilweise über 1,5 m in die geschobene(!) Schneedecke eingebrochen sind. Für uns Schwerstarbeit da durchzukommen.
    Team wohl auf, Fahrzeuge ok, Kraftstoffreserve knapp, da nur noch 350 l. Stellen die Maschinen bei jedem Stopp aus, heizen mit den Webasto Air-Tops, da diese maximal nur 0,5 Liter pro Stunde verbrauchen. Außentemperatur ca. -30°C. Essensreserve für ca. 6 Tage. Wir müssen hier unbedingt raus, es ist ein Kampf sowohl gegen die Uhr, als auch gegen Spritmangel.
    GPS-Koordinaten: N 66 39´22“ / E 178 19´16“

    08.03.2009: 39. Kurzmeldung (07:14 Uhr MEZ)

    Wir danken allen russischen Freunden, die wir in der Mine kennen lernen durften und die uns wo es nur ging halfen. Angefangen von der Möglichkeit mit in den Zimmern der Arbeiter schlafen zu können, über das Hergeben der letzten 300 l Benzin, die in der Mine verfügbar waren (wir erhielten sie vom Fahrzeug des Direktors!), über die Damen, die uns die zerrissenen Kleidungsstücke nähten, und und und.
    Dennoch sollte es weitergehen. Wir mussten unbedingt schnellstens aus dieser weißen Bergwelt raus, die uns in dieser wunderschönen Gegend im Schnee gefangen hielt wie in einem goldenen Käfig.
    Bis zum Roadcamp, das wir 20 Stunden nach unserem Aufbruch aus Valonisti erreichten, war es ein Kampf gegen die Uhr und gegen den Spritmangel. Da wir vom Deutschen Wetterdienst die Warnung erhielten, dass ein Starkwindfeld (Orkan) mit heftigen Schneefällen auf uns trifft (und zwar am Sonntag gegen 12 Uhr), gab es nur ein Wetterfenster von 24 Stunden für uns da rauszukommen. Also winchten, fuhren und schaufelten wir von gestern 12 Uhr bis heute Morgen 8 Uhr ununterbrochen. Fuhren wir während der Fahrt schneller um vor dem Sturm da zu sein stieg der Kraftstoffverbrauch, fuhren wir langsam rannte uns die Zeit weg.
    Insgesamt aber gab es nur die Devise: Wir müssen hier unbedingt raus, soll es weitergehen. Und wir schafften es. Wir erreichten das Camp (rund 100 km) vor Egvekinot mit Beginn des auffrischen des Windes. Keine 2-3 Stunden später hätten wir eintreffen dürfen da es jetzt wieder stürmt, dass man die Hand vor Augen kaum sieht. Hätten wir es nicht geschafft, wären alle Spuren des Konvois weg gewesen und wir hätten bei den neuen Schneeverwehungen in den Bergen nochmals eine Woche warten müssen.
    Wir haben entschieden den Sturm hier abzuwarten und die Fahrzeuge und Anhänger für die letzten rund 1000 km auf russischem Boden vorzubereiten. Im Camp gab man uns freundlicherweise auch zwei kleine Räume mit Betten und sagte uns zu die große Garage der Räumdozer mitbenutzen zu können.
    Haben während unserer Fahrt Richtung Egvekinot auch den 180sten Längengrad überfahren! Ab jetzt sind wir im Westen und GPS-technisch geht alles wieder andersrum.
    GPS-Koordinaten: N 67 01`21“ / W 178 56`00“

    11.03.2009: 40. Kurzmeldung (21:25 Uhr MEZ)
    Nachdem wir einen ersten Versuch gestern Nacht, Egvekinot von dem Roadcamp aus zu erreichen wegen Schneesturms abbrechen mussten, haben wir es heute Nacht geschafft. Sind gerade eingetroffen.
    GPS-Koordinaten: N 66 21`10" / W 179 07`00"
     
  15. #75 BlueGerbil, 16.03.2009
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    13.03.2009: 41. Kurzmeldung (03:48 Uhr MEZ)

    Sind gestern nach offiziellen Vorgängen und dem letzten Auftanken in Russland (für 2700l Bioethanol-Gemisch) zum Roaddepartment zurückgekehrt. Soeben haben wir dann dieses Camp nahe Amguema verlassen und versuchen das 200 km entfernte, am Nordpolarmeer gelegene Dorf Vacarem zu erreichen.

    13.03.2009: 42. Kurzmeldung (10:06 Uhr MEZ)


    Schwerer Rückschlag/wieder schwerer Schaden. Wieder Zubehördifferential gebrochen. Der Hersteller sagt sie seien zu schwach ausgelegt für die Expeditionsfahrzeuge. Man hätte stärkere verwenden müssen. Standen seit Stunden irgendwo im Tiefschnee und versuchten F2 flott zu kriegen. F2 ist der Wagen, der in Jakutsk schon eine komplette neue Zubehörhinterachse aus dem F3 erhalten hatte. Haben das Fahrzeug jetzt provisorisch rollbereit gemacht und versuchen aktuell wieder das Roadcamp zu erreichen. F1 zieht beide Hänger. Das ist eine wirklich schlechte Situation. Ich bin echt sauer. Der dritte Heckdifferentialschaden innerhalb 5000 km. Werden versuchen zu reparieren, da ich in weiser Voraussicht und mit Unterstützung des Differentialherstellers in den USA für viele tausend Euro Ersatzdifferentiale gekauft habe und diese bei meiner Rückkehr nach Russland mitgenommen habe.
    Ärgerlich ist vor allem dass wir wieder mindestens zwei Tage optimalen Wetters verlieren. Was für ein Mist.

    13.03.2009: 43. Kurzmeldung (13:14 Uhr MEZ)

    Soeben haben wir mit beiden Fahrzeugen den 1600ten km(!) mit den Goodyear Wrangler MT/R mit einem Luftdruck nie über 0,5 bar ohne jeden Schaden gefahren. Zusätzlich hatten wir ab Paris an keinem Fahrzeug oder Trailer auch nur einen Reifenschaden. Das sind bisher 26.123 km unbeschadet unter härtesten Expeditionsbedingungen.

    13.03.2009: 44. Kurzmeldung (13:48 Uhr MEZ)


    Haben Roadcamp nach 6,5 Stunden Fahrt erreicht. ich Die Situation mit dem Differential ist wirklich derart ärgerlich, dass die Nerven des Teams bis aufs Äußerste angespannt sind. Zu allem Überfluss sind alle Fahrer auf den Winterwegen unterwegs und das Haus verschlossen. Stehen vor der Tür, aber ok. Außentemperatur: -32°C. Lassen nur die guten Webastos laufen um den durch diese Havarie eh dezimierten Kraftstoff zu sparen. Hoffen morgen kommt jemand zurück und wir können in die Garage. Sonst wechseln wir das Differenzial vor der Tür.

    14.03.2009: 45. Kurzmeldung (23:40 Uhr MEZ)

    Haben unter schwierigen Bedingungen Differential gewechselt und sind nun - 42 Stunden nach der Havarie - wieder aufgebrochen. Haben an einem Stück repariert und wenig geschlafen. Hoffen das Nordpolarmeer bei Vacarem zu erreichen. Wetterbedingungen ausgezeichnet. Ca. -30°C, Sonnenschein.

    GPS-Koordinaten: N 67 16`57“ / W 178 39`22“

    15.03.2009: 46. Kurzmeldung (09:54 Uhr MEZ)

    Kämpfen uns Meter für Meter Richtung Vancarem. Aktuell sind wir rund 55 km vor dem Ort. Haben für 130 km bis jetzt 13 Stunden gebraucht. Seit der letzten Mine, die rund 90 km hinter dem Roadcamp liegt, gibt es nichts mehr außer einer kleinen Spur, die ein Kettenpflug hinterließ. Fahrzeuge gehen gut durch, auch wenn wir immer wieder schaufeln und Spur brechen müssen. Wetter ist ausgezeichnet. Fast windstill und sternenklar.
    Fahren nur noch mit Luftdruck vorne 0.1 und hinten 0.2 bar.

    GPS-Koordinaten: N 67 40`00“ / W 176 50`59“

    15.03.2009: 47. Kurzmeldung (15:04 Uhr MEZ)


    Geschafft. Nach 20 Stunden nonstop fahren, schaufeln, Weg suchen, Luft ablassen, winchen, etc. haben wir das von Tschuktschen bewohnte Dorf Vacarem am Nordpolarmeer erreicht. Temperatur ca. -30°C, Windstärke ca. 4, leichter Schneefall. Team wohl auf, Kraftstoffreserve ok. Legen uns jetzt schlafen. Am Morgen wollen wir die Möglichkeiten von hier aus nach Nuteplement zu gelangen mit Einheimischen diskutieren. Der Countdown zur Beringstraße läuft: noch rund 400 km.

    GPS-Koordinaten: N 67 50`22“ / W 175 52`15“

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  16. #76 BlueGerbil, 22.03.2009
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    21.03.2009: (21:16 Uhr MEZ)

    Es ist viel passiert und es nahm mich nicht nur sehr in Beschlag sondern auch mit. Mit ungebrochenem Willen halten wir jedoch an der Weiterführung der Expedition fest und werden übermorgen Nacht mit einem verbliebenen Wagen versuchen die von Vacarem rund 400 km entfernte Beringstraße zu erreichen.

    Was passiert ist:

    Nachdem wir in Vacarem einige Stunden geschlafen hatten, ging es eigentlich perfekt los. Sofort fanden wir einen Schweißer, der uns schnell zwei Kleinigkeiten schweißte und nach kurzer Zeit einen Guide, der uns bis Uelen begleiten wird. Wir erledigten noch die Formalitäten in der Administration und fuhren los, als die Hinterachse am F2 verdächtig knackte. Wieder das Differential defekt. Es stellt sich keiner vor wie und wie viel wir fluchten. Trotzdem zeigte das Team wieder einmal Stärke ob des erneuten Rückschlages, waren sich doch alle sicher: "Morgen wird's schon weitergehen, war bisher immer so".

    In einer harten 24 Stunden Tag/Nacht-Aktion wechselte ich dann mit zwei Männern aus dem Dorf das Differential unter unvorstellbaren Bedingungen. Der Respekt vor dem Leben und dem sich jeden Tag in dieser Region behaupten müssen dieser Menschen gebietet es die Situationen nicht zu beschreiben aber das war sehr extrem.

    Als ich das Team um 8 Uhr weckte, begann einer der schwärzesten Tage der Expedition. Zunächst stellte ich fest das der F1, der die Nacht hätte durchlaufen sollen, aus war. Da das bei knapp über -40°C schon seit Stunden so sein musste, war alles eingefroren. Mit Brennerlampen wärmte ich stundenlang den Motor auf, lud die Batterien mit dem F2, versuchte die Türen zu öffnen. Nach 4 Stunden war es geschafft und F2 lief wieder.

    Also machten wir wieder alles für den Start klar, packten, sprangen in die Wagen und fuhren los als das Unglaubliche passierte. Mitten auf dem Eis im Schnee war wieder das Differential des F2 defekt.

    Kaspar wusste - obwohl er die spätere Diagnose (Differential defekt weil mehrfach geschweißtes Achsgehäuse nicht mehr die Lagerschalen hält) noch nicht kannte - dass es so ohne Weiteres nicht weitergehen würde. Für ihn war klar, dass F2 nicht mehr zu reparieren sein würde und er nahm mich sofort zur Seite. In einem bewegten 4-Augen-Gespräch erläuterte er mir, dass er sicher ist, dass F2 nicht zu retten sei und er wisse dass wir nur mit F1 weiterfahren müssen. Da wir zu 6st waren, aber nur 5 mitkönnen verzichte er auf die Weiterfahrt und reiste zurück in die Schweiz. Es war ein mehr als trauriger Moment. Ich weiß nicht wie es geht, aber es war wie eine Bestätigung für ihn: keine 5 Minuten nach diesem Gespräch - wir standen noch zusammen - donnerte ein M8 Hubschrauber über uns hinweg, drehte eine Runde und landete direkt neben uns. Wir baten den Piloten auf Kaspars Wunsch hin, ihn mitzunehmen.

    Kaspar, für dich von hieraus nochmals meine allergrößte Hochachtung und Wertschätzung als Kamerad und Teamkollege! Es war schön dass du dabei warst. Als Kaspar abgeflogen war, sah es plötzlich mit der Teamstärke ganz anders aus.

    Es war eine unerwartete Situation und sicherlich auch deshalb schwer für das Team dies einfach wegzustecken. Wir zerlegten F2 erneut um zu wissen was definitiv Sache ist und ggf. zu retten was zu retten ist. Da wir den Wagen nicht einfach stehen lassen können, bargen wir F2 anschließend in einer riesen Aktion und brachten ihn mitsamt Trailer 2 und nach unzähligen Telefonaten/E-Mails die schwierige Strecke zurück bis zum 200 km entfernten Roadcamp. Dort wurde er von einem expeditionsbegeisterten Helfer aus Egvekinot, der extra über 4 Stunden Fahrt auf sich nahm und gekommen war übernommen und in die Stadt gebracht. An dieser Stelle nochmals allen beteiligten Helfern einen riesen Dank, besonders Alexander und seinem Bruder und dem Manager des Roadcamps!!

    Wir sind dann nach fast 3 Tagen und Nächten ohne Schlaf sehr erschöpft nach Vacarem zurückgekehrt, wo wir gestern Nacht eintrafen. Auf dem schwierigen Rückweg brach dann noch ein Teil des Fahrwerks am F1, welches wir heute Morgen aktuell am schweißen sind.

    Der Trailer ist gepackt, der Wagen auch. Sobald das Teil fertig ist, brechen wir auf. Bedauerlicherweise hat es mit dem guten Wetter jetzt ein Ende. Für die kommende Woche ist Schneefall und Sturm angesagt. Na super.

    [​IMG]
     
  17. #77 BlueGerbil, 22.03.2009
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    21.03.2009: 48. Kurzmeldung (23:18 Uhr MEZ)

    Nachdem wir heute um 5 Uhr aufbrechen wollten, sich die Schweißreparatur am F1 aber verzögerte, ist es nun 10:30 Uhr. Es beginnt Wind aufzuziehen. Der angekündigte nächste Sturm ist im Anmarsch. Sicht noch ca. 300m. Müssen ggf. hier bleiben bis Sturm vorbei ist. Vom DWD schlechtes Wetter bis Ende der Woche diagnostiziert.


    22.03.2009: 49. Kurzmeldung (01:59 Uhr MEZ)

    Vielleicht ist es Zeit für eine Meldung wie ich sie eigentlich nicht schreibe, aber es spiegelt unsere Gefühle wieder.
    Sicherlich steckt die Expedition aktuell in einer schwierigen Situation. Erfasst von der Weltkrise müssen wir große Einbußen/Verluste wegstecken. Erschöpft von den vielen technischen Rückschlägen und dem Kampf gegen Schneemassen (laut Einwohner wie seit Gedenken nicht), mobilisieren wir jede nur mögliche Motivation und stemmen uns gegen die Schwierigkeiten. Wir bemühen uns alle Kraft und Emotionen in das Weiterkämpfen und Weitermachen zu stecken und hoffen dass es die Geschichte gut mit uns meint.

    Danke an alle, die aktuell für uns tätig sind, an uns glauben und uns die Daumen drücken. Danke an mein Team in Limburg, explizit auch Dir Jürgen Graf für die unheimlich gute Arbeit mit einem riesigen Zeiteinsatz.
    Danke.

    Der aufziehende Sturm hält uns in Atem. Wenn wir nicht vorher rauskommen dauert es noch eine Woche bis wir Vacarem verlassen können. Wir versuchen es und brechen auf. Wir haben Nuteplement informiert, wir haben einem Fahrer, der auf dem Weg nach Vacarem ist, eine Nachricht hinterlassen. Ggf. können uns beide zur Hilfe kommen.


    22.03.2009: 50. Kurzmeldung (04:49 Uhr MEZ)

    Stehen im Eis und müssen viel schaufeln. Gerade Motor überhitzt. Lüfter ausgefallen. Notreparatur durchgeführt. Nach 1 Stunde wieder Wärme im Wagen.

    3 km in 3 Stunden.
     
  18. #78 BlueGerbil, 23.03.2009
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    22.03.2009: 51. Kurzmeldung (12:57 Uhr MEZ)
    Was haben wir uns und mit uns so viele für Mühe gegeben, aber ...
    Die Expeditionsfahrt Paris / New York - Transcontinental 2009 ist aktuell zum Stehen gekommen. Gestern Abend hat am F1 ein heftiger Schlag die Fahrt beendet. Was es ist wissen wir noch nicht aber an ein Weiterfahren ist bei der Geräuschentwicklung zunächst nicht zu denken.
    Aktuell stehen wir bei GPS-Koordinaten: N 67 48`03" / W 175 46`47" auf dem Nordpolarmeer unmittelbar an der Shoreline.
    Das Team ist wohl auf. Wir haben Essensreserven für ca. 10 Tage, Kraftstoffreserve 1300l.
    Wir haben die Bergung des Teams und des Equipments nach Vancarem veranlasst.
     
  19. #79 Eagle Eye, 23.03.2009
    Eagle Eye

    Eagle Eye auch mal nach vorne gucken

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    :huch wird das das ende sein ?? :traurig2

    ich verfolge die story von anfang an.
    danke an JAN, der sie uns hier zur verfügung stellt.

    ich friere und leide mit den teilnehmern.

    HALTET DURCH, JUNGS !!!!
     
  20. #80 BlueGerbil, 24.03.2009
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    22.03.2009: 52. Kurzmeldung (21:00 Uhr MEZ)

    Bergungsaktion nach Vakarem abgeschlossen. Team, Fahrzeug und Trailer nach 26 Stunden Fahrt, unterstützt von einer Kettenraupe, wolbehalten in Vakarem eingetroffen. Weiteres Vorgehen aktuell in Planung.
     
Thema:

Jeep auf den Spuren der Völkerwanderung - Rekordfahrt von Paris nach New York