Die endlose Geschichte der Vibrationen... ich krieg die Kriese...

Hallo Leute,

ich werd noch wahnsinnig mit meinem 99er... ich brauch mal Eure Meinung.
Ich erzähle die Geschichte mal von Anfang an:

Im Juli letzten Jahres habe ich meinen 99er XJ von einem bekannten Händler gekauft. Bei der vorher durchgeführten Probefahrt fiel mir auf, daß das Lenkrad so um 90 km/h leicht vibrierte. Das klassische "neu auswuchten"-Vibrieren, dachte ich. Da die Reifen eh nicht mehr so pralle waren und ich sie in naher Zukunft eh tauschen wollte, habe ich das Problem nicht beim Verkäufer angesprochen (in der Annahme, daß sich das Problem mit neuen Reifen erledigen würde). GANZ, GANZ GROSSER FEHLER!!! Denn diese Vibrationen begleiten mich bis heute...

Nach dem Abholen des Wagens habe ich mal die Reifen von vorne nach hinten gewechselt. Ergebnis: immer noch Vibrationen.

Nun habe ich mir die Kugelköpfe der Lenkung und den Panhard genauer angesehen und am Panhard und dem Kugelkopf am Pitmanarm Spiel festgestellt. Aha, dachte ich - dann kommen die Vibrationen daher. Also neuen Panhardstab und neuen Kugelkopf eingebaut. Ergebnis: immer noch Vibrationen.

Also gut, dann halt doch mal zum Wuchten und zur Achsvermessung. Was ich da erlebt habe, spottet jeder Beschreibung... Nachzulesen hier: http://www.jeep-community.de/showthread.php?t=11215
Ergebnis: immer noch Vibrationen.

Dann hab' ich mir einen neuen Lenkungsdämpfer aufschwätzen lassen - obwohl ich's eigentlich besser weiß... naja, gut - der hätte eh mal neu gemusst... hat aber natürlich auch nix gebracht.

Jetzt kamen die Längslenker dran. Obere und untere neu. Wobei ich die oberen Buchsen in den Achsen erstmal nicht gewechselt habe. Ergebnis: immer noch Vibrationen.

Zwischenzeitlich mal die Achsschenkelbolzen kontrolliert. Die sind spielfrei und leichtgängig. Ebenso die Radlager.

Mittlerweile war die Zeit für Winterreifen gekommen. Ich habe mir 4 originale Stahlfelgen gekauft und neue Bridgestone Blizzak DMZ3 in 225/70R15 aufziehen lassen.
Und siehe da: sämtliche Vibrationen waren WEG!!

Ich dachte, ich hab' geschafft - es lag an den blöden Felgen (total bescheuerte ET) mit den blöden Reifen...

Da die erste Achsvermessung ja voll in die Hose ging, und ich die neuen Reifen nicht ruinieren wollte, bin ich nochmal zur Vermessung (diesmal natürlich wo anders hin) - Ergebnis: Spurstangenköpfe festgegammelt - und die Werkstatt hatte wohl keinen Bock da was zu machen...
OK, die Teile selbst gängig gemacht und gleich gegen neue ausgetauscht. Dann wieder eine neue Werkstatt zur Vermessung besucht. Die Spur wurde eingestellt - alle anderen Werte waren ok. Nur eine Felgenschlagkompensation wurde auch nicht gemacht - ich hätte mich nicht bequatschen lassen sollen...
Weiterhin keinerlei Vibrationen.

Irgendwann wurden bei einem Werkstattaufenthalt (die Hinterachse bekam neue Lager) auch noch die UCA-Buchsen an der Achse ausgetauscht.

Es war wieder Zeit für die Sommerreifen - und ich hatte noch keine ordentlichen Felgen gefunden. Also erstmal wieder die Schrott-Felgen montiert. Da waren sie wieder, die Vibrationen. Soweit, so klar...

Die unteren Längslenker musste ich wieder gegen die alten tauschen, da sich die Buchsen aus dem "neuen" Crown-Schrott seitlich rausgedrückt haben und so Metall an Metall schliff.

Endlich fand ich dann 4 originale Teardrop-Alus mit gebrauchten Reifen Cooper Discoverer ATR in 225/75R15. Ich dachte, damit hätten sich die Vibrationen dann wieder erledigt... Falsch gedacht! Es vibriert immer noch...

Wuchten lassen will ich die eigentlich mittlerweile nicht mehr - denn die Reifen sind, wider Erwarten, bei Nässe richtig schlecht und da müssen dann neue her (obwohl sie noch garnicht sooo alt sind - 4,5 Jahre). Und in zwei Monaten kommen wieder die Winterreifen drauf.

Heute habe ich dann mal die Reifen von vorne nach hinten getauscht - hat natürlich nix gebracht.

Da ich der letzten Achsvermessung auch nicht so richtig traue (fehlende Felgenschlagkompensation) habe ich eben mal einen Versuch gemacht: einfach mal eine halbe Umdrehung (Spurstange) mehr Vorspur gegeben. Und dann auf zur Probefahrt. Ergebnis: UNFAHRBAR!! Ich hab gedacht ich erleb's nicht mehr...
Bis zur Autobahn bin ich nicht über 80 km/h rausgekommen (Sonntagsfahrer), sonst hätte ich es schon früher gemerkt. Auf der Autobahn war dann bei 85 km/h Schluß. Das Lenkrad fing dermaßen an zu schlackern - sowas hab ich noch nicht erlebt. Mehr als 80 war nicht drin. Auf dem neu geteerten, absolut ebenen Stück gingen dann auch mal kurz knapp 100.
Also nächste Ausfahrt raus und über die Dörfer nach Hause geschlichen... und natürlich die Spurstange gleich wieder in die ursprüngliche Position gedreht (war markiert).

So, und jetzt sitze ich da und bin ziemlich gefrustet... ich will nicht mehr ziellos Geld in der Karre versenken und das Problem bleibt...
Die LCAs werden auf jeden Fall noch neu gemacht (diesesmal ordentliche von MOOG). Aber was kann das sonst noch sein?? Die Karre ist nicht höhergelegt oder sonstwas - kein Spiel in der Lenkung. Das gibt's doch alles nicht...

Vielleicht noch zur Erklärung: Das Vibrieren tritt eigentlich immer auf (also nicht nur manchmal nach Bodenwellen oder so) und eben bei Geschwindigkeiten um die 90, 100, 110 km/h (mal früher, mal später). Es ist unabhängig vom Beschleunigen, Bremsen (die sind übrigens auch vorne und hinten neu).
Das ist dann das klassische Links/Rechts Wackeln des Lenkrads (also wie eine Lenkbewegung). Interessant ist, daß so bei 120-130 km/h das Ganze zu einem hoch/runter Wackeln des Lenkrads wird - das ist dann auch leicht in den Füßen zu spüren... also eher eine Vibration der ganzen Karre...

EDIT: vergessen zu erwähnen: im 4WD Fulltime sind die Vibrationen erhelblich schwächer bis garnicht vorhanden. Was will mir das sagen??

Ich bin jetzt echt langsam am Ende mit meinem Latein - also wenn jemand eine Idee dazu hat... bitte melden.

 

Danke für den Link. Den Beitrag hatte ich mir schonmal durchgelesen, aber irgendwie kein Ergebnis entdeckt... am Ende des Beitrags hat's ja immer noch gewackelt...

Nach dem Zurückdrehen der Spurstange scheint es nun etwas schlimmer als vor dem Experiment zu sein. Ich fahr' jetzt im Fulltime, um das Ganze etwas abzumildern...

Das Blöde ist, daß momentan auch der CJ nicht fahrbereit ist, da ich auf Teile aus USA warte und der Verkäufer nicht in die Hufe kommt... sonst würd' ich jetzt eh CJ fahren...

Im Fulltime fällt mir auf, daß der XJ in Kurven gaaanz leicht bockt - wie man es ja vom Parttime kennt. Aber wirklich nur ganz wenig - "bocken" ist schon zuviel gesagt - man spürt halt ganz leicht was im Lenkrad.
Doch die vorderen Kreuzgelenke?? Ich konnte kein Spiel feststellen.
Sollte er beim Kurvenfahren im Fulltime 100% sanft um die Ecke fahren? Was ist normal?

Ich hab' ja noch einen neuen Satz Radnaben und KGs liegen - wollte ich eigentlich damals mit den Bremsen machen, hab mich aber dann doch davor gedrückt (die Radnaben sehen von außen so festgegammelt aus, als würde es mal wieder eine größere Aktion die rauszukriegen).
Aber ich glaube, ich muß das halt doch mal angehen - was meint ihr?

Wie gesagt, ich bin für weitere Ideen und Meinungen offen und dankbar.

 

Heute nochmal unters Auto gelegt und alles auf Spiel untersucht - meine Mutter durfte hin und her lenken...

Also entweder werde ich langsam paranoid und höre bzw. fühle die Flöhe husten... oder die drei, vor einem dreiviertel Jahr neu eingebauten Kugelköpfe haben schon wieder ein klein wenig Spiel... Diese verdammte Crown-Scheisse!!
Sorry, für die Ausdrucksweise - aber da könnt ich echt zum Hirsch werden - die Qualität von denen ist einfach unterirdisch, und OMIX-ADA ist auch nicht besser. Das waren definitiv die letzten Teile von denen, die mir ohne Not ans Auto kommen...

Der Rest ist fest. Panhard samt Halterung, Lenkgetriebehalterung - alles ok.

Ich werde jetzt alle Kugelköpfe des Lenkgestänges gegen MOOG-Teile tauschen und die LCAs wechseln.

@Mendrik: das "Bocken" ist eigentlich nur ein ganz leichtes Wackeln des Lenkrads. Der Kurvenradius muß nicht mal sooo eng sein, merkt man auch wenn man z.B. auf der Straße ganz normal abbiegt (mal mehr, mal weniger).

Vielleicht ringe ich mich doch noch dazu durch, die Teile einfach zu tauschen - bezahlt sind sie ja schließlich schon... Dann weiß ich wenigstens, daß dort erstmal keine Probleme mehr zu erwarten sind.

Danke erstmal an alle - ich werde weiter berichten...

 

Ich traue es mich ja kaum zu schreiben Leute... ist mir jetzt echt peinlich... ich bin sooo blöd!!

Heute hab ich mir gedacht: was solls, lässt du halt die Reifen doch mal wuchten - dann weißt du wenigestens, daß die wirklich in Ordnung sind.

Ihr ahnt es sicher schon: das Vibrieren ist fast komplett weg. Mit neuen LCAs und Kugelköpfen sollte wieder Ruhe herrschen.

Ich habe mich durch die Geschichte mit den blöden Chromstahlfelgen volle Kanne in die Irre führen lassen - ich fühl' mich grad wie ein blutiger Anfänger...

Dieses Mal habe ich übrigens einen echt fähigen, kompetenten und auskunftsfreudigen Mechaniker gefunden. Wir haben uns u.A. sehr intensiv über das Thema "Zentrierung von Felgen" unterhalten und ich habe heute wieder eine Menge gelernt.

Ich habe jetzt eigentlich nur zwei mögliche Erklärungen für die ganze Geschichte: entweder haben die Helden damals beim Wuchten der alten Räder Mist gebaut oder das Problem war die mangelhafte Zentrierung der Mist-Felgen am Auto.
Somit habe ich angenommen, daß am Auto was nicht stimmt - obwohl da wohl alles in Ordung war...

Naja, langer Rede kurzer Sinn: die Karre ist wieder fahrbar und den Rest kann ich jetzt in aller Ruhe erledigen.

Trotzdem vielen herzlichen Dank an Euch für Eure Ideen und Tips.

 

Heute schließt sich diese "endlose Geschichte der Vibrationen" endlich.

In meinem letzten Beitrag war ich mal wieder etwas zu voreilig (wie schon so oft ) - die Vibrationen waren zwar schwächer, aber immer noch da. Und zwar deutlich. Hatte ich bei der kurzen Probefahrt erst nicht so wargenommen...

Jetzt sind sämtliche Spur-/Schubstangenköpfe gegen Teile von MOOG getauscht und auch die damals gekauften MOOG Buchsen für die unteren Längslenker sind drin (Danke an Will für's Einpressen).

Und jetzt herrscht RUHE!! Ich bin heute 40km gefahren - da vibriert nix mehr!

Mal sehen wie lang's hält...

 

Hi Bodo,

MOOG ist ein Hersteller von Fahrwerkskomponenten - genauer gesagt eine Marke von Federal Mogul.

Nachdem ich immer mehr von der miesen Ersatzteilqualität von Crown und OMIX-ADA enttäuscht war (da könnte ich seitenweise was dazu schreiben) habe ich nach Alternativen gesucht.
In den bekannten US-Foren wird bei allem was ein Gelenk hat und am Fahrwerk hängt sehr oft eine Marke empfohlen: MOOG.
So bin ich auf die gekommen.

Die MOOG-Teile haben einfach eine gute Qualität. Auch Kleinigkeiten stimmen dort. Beispiel: Der Schmiernippel des rechten Spurstangenkopfes war bei dem Crown-Gelumpe oben drauf, nicht seitlich. Da kommt kein Mensch hin zum abschmieren. Bei MOOG passt das. Auch sowas wie Staubschutzkappen der Köpfe sind bei MOOG sehr gut. Dick, stabil und fest ins Gelenk eingeclipst. Die Kappen der Ball joints für den CJ hatten sogar eine Fettaustrittsöffnung daß beim Abschmieren das Fett nicht überall undefiniert rausquillt.

Mir kommt mittlerweile nix mehr von Crown / OMIX-ADA ans Auto - 80% der Teile haben irgendwelche Mängel... kurz- oder langfristig.

Die MOOG kosten halt knapp das doppelte und leider bekommt man sie nicht überall.

Ich habe meine MOOG Teile bisher über www.rockauto.com gekauft.
Die Spur- und Schubstangenköpfe habe ich jetzt aber beim Will (www.rup-parts.de) geholt. Er kommt da auch kurzfristig ran und der Preis stimmt auch.