Von d.Klimaerwärmung zur "neuen deutschen Eiszeit" - kl.Winteroffroadbildergeschichte

Diskutiere Von d.Klimaerwärmung zur "neuen deutschen Eiszeit" - kl.Winteroffroadbildergeschichte im Bilder Eurer Offroader Forum im Bereich Fahrzeugspezifische Technik JEEP; Mal sehen, ob ich das HIER AN DER RICHTIGEN STELLE gepostet habe... Anlässlich der Wiederauferstehung des totgeglaubten Winters 2010 (mit heute...

  1. #1 Billy-the-kid, 10.02.2010
    Billy-the-kid

    Billy-the-kid Lieber Leitwolf als Lemming

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    Mal sehen, ob ich das HIER AN DER RICHTIGEN STELLE gepostet habe...

    Anlässlich der Wiederauferstehung des totgeglaubten Winters 2010 (mit heute ganztägigem Schneetreibens in Freising nördl. von München) kram ich mal unsere alte Winteroffroadgeschichte vom vorletzten Wochenende (als ich hier noch gar kein User war) wieder raus:


    Von der Klimaerwärmung zur neuen deutschen „Eiszeit“ (Zitat N-TV):

    Endlich mal wieder n richtiger Winter in Freising!

    Kleine Winterwochenende-Bildergeschichte (29.01.-01.02.10):

    Freitag, 29.01.:

    Am Freitag blieb der Paketdienst auf dem Weg zu ner Nebenstelle der Technischen Universität München im Schnee stecken und musste mit 2 (!) Traktoren geborgen werden.

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    Als wir mit dem Schlittenfahren fertig waren und ich den Warmduscher-Teil der Familie wieder nach Hause gebracht hatte, guckte ich mir die Paketdienst-Havarie-Stelle vom Lappländer aus an: Ja verreck, was für Schneemassen auf dieser „Straße“! Der Paketdienst muss ja lebensmüde gewesen sein, sich mitm 2WD-Lieferwagen da reinzutrauen! Bin schon mitm Lappländer nur nach intensivem MT-Reifen-Wühlen vorwärts-rückwärts-seitwärts wieder rausgekommen – während die Schlittenfahrer die ganze Zeit rüberguckten mit ihren „jetzt-fährt-der-nächste-Depp-da-rein“-Gesichtern!

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    Dann stimmungsvoll zum Einbruch der Dämmerung und Einsetzen erneuten Schneefalls noch a bissle im Wald „Leise-rieselt-der-Schnee“-Fotosession gemacht:

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    Samstag, 30.01.:

    Samstag Winter-Offroaden mit der ganzen Family im Lappländer – die Begeisterung der anderen hält sich in Grenzen, schade:

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    Na, dann mach ich halt alleine weiter mit dem Winter-Offroaden: Mein ganz persönliches Snowhillclimbing, yeah!

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    Dummerweise nippelt wieder mal der Allrad ab (Verzahnung der Nocken im VTG abgenützt), wie damals schon im Wattmeer-Schlick auf Rømø, 1 km abseits der Küste, als die Flut anrollte. Heute zur Abwechslung mal ganz undramatisch nur an nem schlichten kleinen Schneehaufen. Wie sagte meine Frau, als ich sie vorhin ausgeladen hatte: ICH komm garantiert nicht, um dich rauszuziehen! Also Schneeloch unterm Auto gegraben und mit dem Inbusschlüssel die Allradeinrückung im VTG wieder nachgestellt (das hab ich mittlerweile tagelang geübt, um die richtige Einstellung zu finden – aber ist wohl schlicht und einfach alt und verschlissen das Teil!). Auf der allerletzten Schraubdrehung, die noch übrig ist, greift die Verzahnung noch und somit komme ich in den letzten Zügen des 4x4-Modus wieder aus dem Haufen und doch noch nach Hause – zum Ärger meiner Frau, die mich gerne laufen gesehen hätte („schwachsinniges Winter-Offroaden“)!

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    Gegen Abend 50 km weit gefahren zum Winterreifen-Montieren (incl. Stoßstange absägen), mitten im Schneetreiben, vorbei an Feuerwehr, Rettungswagen, Polizeifahrzeugen und „Mini-Cabrio-im-Straßengraben“. Konnte ideal die Unterschiede in den Winterfahreigenschaften von AT-Reifen mit M+S-Kennung (Hinweg) und echten Winterreifen (Rückweg) testen. Empfand ich schon auf dem Hinweg mit den AT-Reifen die durchschnittliche Geschwindigkeit der anderen Verkehrsteilnehmer in Höhe von 30 km/h als entschieden zu langsam, so kam ich auf dem Rückweg mit den richtigen Winterreifen gar nicht mehr runter von der Überholspur (fahren offensichtlich verstärkt wieder mit Sommerreifen, die Leute – zumindest der Geschwindigkeit nach!). Probebremsungen bestätigten mir mein Gefühl, dass der GrandCherokee mit echten Winterreifen sogar noch mal um Welten schienenmäßiger auf schneebedeckten Straßen fährt als er es eh schon mit dem M+S-AT-Reifen getan hatte.

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    Übrigens: Entgegen oft gehörter Meinung sind 265/70-16er auf nem serienmäßigen GrandCherokee ganz gut fahrbar, sofern man die Stoßstange entsprechend stutzt. 2“ Spacer und 30mm-Spurverbreiterungen kommen dann später noch als Kür dazu, um die Sache abzurunden.
    Eine andere Frage, die erst noch geklärt werden muss, bevor der komplette Felgensatz um Sandstrahler und Pulverer geht: Was steht dem moosgrünmetallicfarbenen ZJ besser, die silber-und-moosgrünmetallicfarbenen Orvis-Felgen in Wagenfarbe oder einfach komplett mattschwarze Felgen (selbergesprüht und somit preislich unschlagbar)?

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    Sonntag, 31.01.:

    Am Sonntag bin ich der einzige der Familie, der rechtzeitig aus den Federn kommt, um die 11-Uhr-Messe wenigstens noch zur Halbzeit zu schaffen. Als Belohnung schenke ich mir auf dem Rückweg ne kleine Runde Winter-Offroaden mit dem GrandCherokee meiner Frau:

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    Auf der allergleichen Strecke mit gleichen Schneeverhältnissen wie gestern stelle ich Vergleiche zwischen einem Lappländer mit MT-Bereifung und einem gleichschweren GrandCherokee mit Winterreifen an, Ergebnis: Die MT-Reifen wühlen und baggern sich tief durch den Schnee, die Winterreifen fahren einfach oben drüber!!!

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    Doch was ist da auf dem gegenüberliegenden Schneehang los: Stehen drei Jungs ratlos um ihren Pajero rum – als ich mit der Videokamera näherzoome, um zu sehen, was da los ist, höre ich „Jetzt filmt der Typ uns auch noch, wie wir hier im Schnee feststecken“ herüberhallen. Keine Angst, Jungs, die Hilfe naht! Mit der entgegengestreckten Anhängerkupplung (Kanada-ZJs haben serienmäßig vorne keine Abschlepphaken!) rückwärts den verschneiten Feldweg hoch den Bauernjungs entgegen. Ach IHR seid´s (man kennt sich, haben unsere Autos in gemeinsamen Bauernstadeln untergestellt). „Mit dem Traktor haben wir´s gestern an der Stelle 2 Meter weitergeschafft!“ Man sieht´s, der Schnee ist total tief aufgewühlt – deshalb haben die Jungs es heute zur Abwechslung mal mit nem serienmäßigen Pajero auf Sommerreifen ausprobiert! Beruhige die Jungs erst mal mit einigen Stories aus 16 Jahren Altauto-Sammel-Leidenschaft und nach abschließender Beweisaufnahme per Kamera befreie ich die Jungs mit nem kurzen Ruck an IHREM bereits mitgebrachten Seil (haben wohl schon mit dem Schlimmsten gerechnet). Währenddessen fährt unten auf der Hauptstraße der Stadel-Vermieter vorbei, hält kurz an, guckt zu uns hoch und wundert sich vermutlich über gar nix.

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    Nachmittags zum Münchner Jeeptreffen:

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    Montag, 01.02.:

    Am Montag meinen kleinen Nachwuchs-Hero zum ersten Mal auf Skier gestellt (muss noch mal meine Eltern fragen, ob das bei mir auch schon mit 1 ¾ Jahren oder doch erst mit 2 ¼ Jahren war!?). Trotz Sonne weht ein eisiger Wind und der Kleine ist eher quengelig statt tollkühn, ebenso seine Mutter, also ganze Family wieder eingepackt in´s Auto und meine Frau bei den ersten Winter-Offroad-Fahrversuchen ihres Lebens assistiert. Siehe da, Winter-Offroadern macht sogar militanten Anti-Offroadern Spaß!

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    Und schon ist das Super-Winteroffroad-Wochenende wieder zuende – hoffentlich kommt so eins diesen Winter nochmal!

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  2. #2 SittingBull, 10.02.2010
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    SittingBull Jeeper

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    Das schwarzmatt passt nicht zum grün.

    Schöne Story. Schöne Bilder :daumen
     
  3. #3 Danieljetzt, 10.02.2010
    Danieljetzt

    Danieljetzt Auf D schalten

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    :daumen Sehr schön, so macht der Winter spass!! :daumen
     
  4. BigPit

    BigPit Der, der aus der Eifel kommt

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    Also der Lappländer würde mir auch noch gefallen.
    DAS nenne ich mal was anderes !

    Bekommst Du die benötigten Teile noch ? Oder ist die Ersatzteilbeschaffung problematisch ?
     
  5. #5 AristoCat, 10.02.2010
    AristoCat

    AristoCat Master of Disaster

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    Detlef
    Eine schöne Winterbildergeschichte! :daumen

    Obwohl ich kein Winterfreund bin, aber bei diesem Anblick bekommt man leicht bock auf Snow-Offroading!

    Aber die Geschmäcker sind verschieden, ich find die mattschwarzen Felgen cool! :genau

    Gruß Detlef
     
  6. #6 Billy-the-kid, 10.02.2010
    Billy-the-kid

    Billy-the-kid Lieber Leitwolf als Lemming

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    Über Volvo gibt´s nur noch 1 einziges Teil (und das war letztes Jahr der Stand Zentrallager Belgien; 2010 wahrscheinlich gar nix mehr): Den originalen Lenkungsdämpfer - aber zum doppelten Preis vom Samurai-Lenkungsdämpfer, und der passt auch super, ist bei uns seit letztem Jahr drin.

    Also Volvo kann man da vergessen (ist ja schon kaum mehr nen Alt-Mechaniker bei ner Volvovertretung zu finden, der sich an dieses nur in Skandinavien ausgelieferte Modell überhaupt noch erinnert).

    Teile gibt´s entweder als Gebrauchtteile aus Schlachtfahrzeugen (die Substanz is original ab Werk Ungarn so schlecht, dass es fast nur Schlachtfahrzeuge und kaum guterhaltene Modelle gibt) oder neue Nachfertigungen über skandinavische Teileanbieter und Lappländer-Freaks, oder aber man findet ein passendes Alternativteil (oder die Firma, die das Teil an Volvo geliefert hat incl. deren Originalnummer, z. B. bei Bosch-Teilen und den Timken-Lagern).

    Die richtigen Handwerker unter den Lappifahrern basteln ihre Fahrzeuge eh ständig irgendwie um, die fertigen sich dann auch gleich die passenden Teile zu ihren Ideen...

    Ach, eins muss ich zugeben: Der Motor ist - mit minimalen Abwandlungen - der B20A-Motor aus dem Straßenwagen Volvo Amazon, dafür kriegt man über die Volvo-Oldtimerszene in Deutschland noch fast alles her (bis auf die Lappländer-spezifischen Teile eben).


    Puh, jetzt tun mir die Finger weg - aber fragt ruhig weiter! :wurst
     
  7. #7 Billy-the-kid, 19.02.2010
    Billy-the-kid

    Billy-the-kid Lieber Leitwolf als Lemming

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    Und weiter geht der Winterspaß auf 4 Rädern…

    Freitag, 12.02.2010, vor der Nachtschicht (hach, was war das noch ein schöner Schnee vor 1 Woche):

    Kleiner Familienausflug im Schnee nach Vorbild der Wochenendausflüge isländischer Familien

    Diesmal ausnahmsweise mal Bergematerial in den Kofferraum geschmissen (Schaufel, Sandbleche, ein Bergegurt und Tauwerkschäkel), das sollte sich kurze Zeit später als selffulfilling-prophecy erweisen!

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    Weder auf Feldwegen noch direkt auf den Feldern war der Schnee so tief wie man den ständigen Horrormeldungen aus Funk und Fernsehen nach erwarten würde und die Winterreifen rollten souverän über die weiße Pracht drüber.

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    Währenddessen schlief der Kleine tief und fest in seinem Kindersitz und der Mama war´s zu kalt zum Aussteigen. Wer soll also heute die Videosessions vom Winter-Offroaden filmen?
    Vorsichtshalber hatte ich auch n Stativ mit zur heutigen Offroaderausrüstung gelegt, also den Dreibein mit Camcorder drauf an die richtige Stelle auf dem Feld positioniert und schon konnte die bayerisch-bengalische Tigerfamilie zu dritt im GrandCherokee durch den Tiefschnee stieben.

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    Wedeln mit dem Geländewagen statt mit Skiern:

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    Einige von den vielen an diesem Freitag Nachmittag den schönsten Winter seit Jahren genießenden Rentner hielten auf ihrem Spaziergang neben dem Feld an und fragten mich, was ich da tue.
    „Ich drehe einen Film“
    „Aha, und was soll das für ein Film sein?“
    „Es ist ein Film über die Winterfahreigenschaften des neuesten Bridgestone V-1 Winterreifens“
    „Aha, und für wen ist der Film?“
    „Na für die Reifenfirma natürlich. Die haben uns den Reifensatz kostenlos zur Verfügung gestellt, quasi gesponsert. Wegen unserer Offroad-Hochzeitsreise durch Island. Es gibt über diesen neuen Winterreifen sogar Testfilme auf ner richtigen Kunsteisbahn in Russland.“ Usw. usw. blablabla ihr wisst schon… ;-)
    Zum Beweis, dass die ganze Aktion professionell-offiziellen Charakter hat, schalte ich den Camcorder noch mal ein und drehe vor den Leuten eine weitere Wedelrunde über´s Feld.
    Sie sind beruhigt und ziehen weiter.

    Zum Abschluss willigt meine Frau dann sogar noch ein, einen letzten Video von Hand zu drehen (weil Stativaufnahmen vom Offroaden haben ja immer den Nachteil, dass man relativ leicht und schnell aus dem Bild rausfährt, weil die Kamera ja nicht mitschwenken kann!), „aber dann schnell wieder nach Hause“, ruft sie mir noch nach, als ich im GrandCherokee Anlauf nehme.
    Klar, letzte Runde, dann fahren wir gleich wieder nach Hause, muss ja noch schlafen für die Nachtschicht.
    Aber was mache ich Hornochse am Ende der letzten Runde über´s Feld: Ich halte an und winke durch´s Fenster in die Kamera – genau in dem großen verdichtet-festen Räumschneehaufen, wo´s vom Feld wieder auf die Straße geht. Ab jetzt geht nix mehr, weder vorwärts noch rückwärts: Das linke Vorderrad dreht durch, alle anderen Räder stehen still. Es steht direkt in einem kleinen Loch auf der vereisten Wiesenoberfläche, wird sich später herausstellen.

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    Während meine Frau noch überlegt, ob sie mich schallend auslachen oder wegen der nun stark verzögerten Heimfahrt weinen soll, schnappe ich mir die Schaufel und schaufle los.
    Natürlich liegt der niedrige GrandCherokee komplett auf dem Schneehaufen auf, also rund um´s Auto und UNTER dem Auto den Schnee weggeschaufelt. ½ - ¾ Std. vergeht so. Meine Frau und ich wechseln uns ab mit Schaufeln, der kleine knapp 2-Jährige beaufsichtigt mit kritischem Blick unsere Arbeit.
    (Zwischendurch verübt die holde Weiblichkeit einige Schnee-Attentate aus auf den Deppen, der sich festgefahren hat...) :zwille :pfeiffen

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    Als Auflockerung während der Arbeit ließ sich gut das Hilfsverhalten der hiesigen Bevölkerung studieren:
    Zuerst hielt ein BMW Mini an, ein junger Mann stieg aus und fragte, ob er uns helfen könne. Von nem Mini aus dem Feld gezogen, kommt gar nicht in Frage, so ne Peinlichkeit, denke ich kurz hochmütig. Dann denke ich pragmatisch: Okay, Sie dürfen uns rausschleppen – ach ne, der dumme Kanadier hat ja gar keine Abschleppösen vorne (wie man grade im Schnee-typischen Kanada einen Geländewagen ohne Abschleppösen konstruieren kann, werde ich wohl nie verstehen!). Hinten hätte er ja ne Ahk zum Ziehen, aber dazu müsste der Mini ja selbst erst mal aufs Feld rauf, kann man vergessen. Also versuchen 2 mittelmäßig gebaute junge Männer, den 1,8to-Karren durch den Schneehaufen zu schieben, keine Chance!
    „Gut, wir schaufeln weiter, Danke für Ihren Hilfsversuch, tschüß!“
    Als nächster kommt ein Navara-Pickup-Fahrer vorbei, bremst kurz ab, guckt kritisch bis gelangweilt… - und fährt weiter!
    Unsere hinterhergerufenen Schimpfworte hat er wohl ebenso ignoriert wie unsere missliche Situation. Meine Frau: „Je beshi style gari jalai, she beshi style kore!“ (= Wer ein Schickimicki-Auto fährt, ist wohl selbst ein hochnäsiger Schickimicki – frei übersetzt). Oder lag´s einfach daran, dass ich der Pickup-Fahrer mich bei meiner Pinkelpause genau im Moment des Vorbeifahrens net stören wollte?
    Zuletzt kommt noch ein älterer Jogger schnellen Fußes vorbeigekeucht und bietet quasi mit leeren Händen seine Hilfe an (was für ne unaufgesetzte ehrliche Barmherzigkeit!). Weil wir mittlerweile nach ½ - ¾ Std. Schaufelarbeit den GrandCherokee stellenweise schon auf (Wiesen-)Grund gesetzt haben, erscheint die Erfolgschance nun höher als beim ersten Schiebeversuch und tatsächlich: Ein erschöpfter Jogger fortgeschrittenen Alters und die halbe Portion eines Deppen von Familienvater und Ehemann als Anschieber genügen, dass Krishna den GrandCherokee aus dem Schneehaufen auf die Straße fahren kann.

    „Warum kommt denn der Geländewagen net selbst aus dem Haufen raus?“ stellt der Jogger die peinliche Frage. Ja, das ist die zentrale Frage, die ich mir auch gestellt habe?
    Warum dreht nur 1 Rad (vorne links) wie verrückt durch und 3 Räder stehen still, vor allem die hinteren Räder, die gar nicht eingegraben sind? Wer mir noch mal erzählt, man brauche für´s Geländefahren net unbedingt ne Sperre, der darf nächstes Mal selbst Hand anlegen und nen kompletten Geländewagen rundrum vom Schnee freilegen!
    Den Grund des Feststeckens sehe ich aber dann erst, als der Karren raus ist und ich die Steckstelle noch mal inspiziere: Das linke Vorderrad hat sich zwar durch den Schnee auf den Wiesengrund durchgewühlt, steht dort aber direkt in einem kleinen Loch, und die vereiste Oberfläche der Wiese lässt keinen Grip zu, um aus dem Löchlein zu kommen.

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    Rechtzeitig zur Nachtschicht haben wir´s dann zwar noch nach Hause geschafft, aber von Ausruhen keine Rede.

    Hoffentlich wird mein kleiner Nachwuchs-Offroader schnell alt genug, um als Bergefahrzeug hinter mir herzufahren!

    Zum Abschluss noch das „First-Powder-Fun-then-Stuck“-Video – bitte keine blöden Kommentare zum Ausgang der Aktion! :keule:

    http://www.youtube.com/watch?v=ey7q43tW5Fc
     
  8. #8 YJUMPER, 20.02.2010
    YJUMPER

    YJUMPER Irgendwann ist es wieder Zeit...

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    Wahnsinn, Willi, Wahnsinn, Du hast uns allen gezeigt, wie es geht:vertrag
     
  9. #9 Pathkiller, 20.02.2010
    Pathkiller

    Pathkiller Der mit dem Jeep tanzt

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    Hallo Willi,

    sehr schöne Bildergeschichte :daumen

    Gruß Manfred
     
  10. AndiXJ

    AndiXJ With six angry squirrels

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    Endlich mal einer, der Spaß am Winter hat!! :daumen

    Tolle Geschichten!
     
  11. #11 SittingBull, 20.02.2010
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    SittingBull Jeeper

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    :-)

    Willi, das ist das beste Lift-Argument für deine Frau ;-)
     
  12. #12 Billy-the-kid, 20.02.2010
    Billy-the-kid

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    Naja, bezüglich Steckenbleiben hab ich allen gezeigt, wie es NICHT gehen soll: Durch den verdichteten Räumschneehaufen am Straßenrand muss man halt mit fettem Schwung durch, net so bummelig-gemütlich wie vorher durch den locker-leichten Pulverschnee - da hatte ich wohl was verwechselt (oder zuviel Vertrauen in die tollen neuen "unstoppable" Winterreifen).

    Aber immerhin haben wir uns selbst geholfen und brauchten keinen Traktor oder anderes Bergefahrzeug zum Rausziehen - wobei ich beim nächsten Winter-Offroaden doch lieber mit nem 2. (Berge)fahrzeug unterwegs wäre, hoffentlich geht mal was zusammen mit den Münchner Jeepern! (Hatte ja durchtel., aber die Basteln alle im Winter an ihren Jeeps, wo gibts denn sowas! :-) )
     
  13. #13 Billy-the-kid, 20.02.2010
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    Genau, Ron, du sagst es!

    Wenn ihr ZJ net serienmäßig derart tiefergelegt wäre (sieht auf den ersten Schnee-Surf-Bildern doch echt ganz schön tiefergelegt aus!?), dann wäre er wohl net gleich so arg aufgesessen auf dem verdichteten Räumschneehaufen! Und wir hätten uns das FREISCHAUFELN DES HALBEN AUTOS erspart (dauerte ja länger als einfach nur das Freischaufeln der Räder)!

    Aus Schaden wird man klug, jetzt sollte wirklich das 3,5"-RE-FW rein, dessen Dämpfer ich eh schon rumliegen hab, yeah!

    Obwohl: Die ACHSEN wären ja dann trotzdem im Schneehaufen steckengeblieben, nur der Body wäre mit Lift ja höher, hätte das dann in dem konkreten Fall das Steckenbleiben verhindert? :grübel
     
  14. #14 SittingBull, 23.02.2010
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    Ist ein Unterschied, ob du nur die Achsen freifahren musst oder auch noch das Hängebauchschwein mit rausziehen musst. Ich denke schon, daß ein Lift das Malheur reduziert hätte :cool
     
  15. #15 Brooklyn, 24.11.2010
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    das ist alles sehr, sehr nett geschrieben und unterhaltsam :daumen
    auch ich bin ein winterfan und freue mich auf den ersten schnee.
    hier im westen (aachen) aber nicht so doll - leider!

    viel spaß dir und der kleinen family :-))

    lg
    ivo
     
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